Die Fakten im Überblick:
- Im Keller und im Dachgeschoss werden kleine Rauchmelder installiert.
- Sie sind dank einer Batterie autonom für 10 Jahre und mit einer SIM-Karte fürs Mobiltelefonnetz bestückt.
- Weil sie sehr einfach zu montieren sind, klappt es auch in denkmalgeschützten Häusern.
- Wenn Rauchschwaden eine Dose aktivieren, geht der Alarm im Haus los.
- Wenn eine zweite Rauchmelder-Dose reagiert, wird die Feuerwehr alarmiert. Das reduziert die Gefahr von teuren Fehlalarmen.
- Das System kostet mit 7'000 bis 9'000 Franken einen Bruchteil eines herkömmlichen Brandmeldesystems. Die Gebäudeversicherung trägt einen Viertel der Kosten.
Dass die bernische Gebäudeversicherung GVB zusammen mit der Berufsfeuerwehr Bern und dem Hauseigentümerverband neue Brandmelder für Altstadthäuser testet, hat den Ursprung vor 20 Jahren.
Im Januar 1997 mottete ein Feuer in der Junkerngasse neunzig Minuten lang, bevor es entdeckt wurde. Doch da war es bereits zu spät. Ein Grossbrand brach aus, der kostete ein Menschenleben und verletzte mehrere Personen. Fünf Häuser wurden zerstört, der Schaden ging in die Millionen.
Brände in alten, engen, oft denkmalgeschützen Häusern ohne Brandmauern bis zum Dach sind ein Alptraum. Allerdings scheiterte der Versuch, herkömmliche Brandmelde-Anlagen einzurichten: Zu teuer, zu kompliziert für die Eigentümer.
Nun hat die GVB mit den Brandschutzherstellern ein neues System mit Funk-Rauchmeldern entwickelt. Es heisst Casa Segura und wird zurzeit in drei Altstadthäusern ausprobiert:
Die Gebäudeversicherung geht davon aus, dass dieses einfache System eine Verlässlichkeit von ungefähr 97 bis 98 Prozent bietet. Allerdings muss das Handynetz funktionieren.
Für Spitäler oder Industriebetriebe wäre diese Quote zu tief. Aber: «Besser 98 Prozent in der Altstadt als gar nichts», sagt dazu Theo Bühmann, Leiter Prävention und Intervention bei der GVB. Ein solches Sicherheitssystem für ein ganzes Quartier sei zudem ein Novum in der Schweiz.