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Bild 1 von 10Legende: Lothar Kind war der letzte Angestellte der Cellulose-Fabrik Attisholz. Er hat das Fabrikgelände seit der Schliessung der Fabrik 2008 betreut, Maschinen verkauft, Chemikalien entsorgt und schliesslich das Areal verkauft. SRF / Andreas Brandt
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Bild 2 von 10Legende: Die 1881 gegründete Cellulose Attisholz AG war die einzige Zellulosefabrik der Schweiz. Zu ihr gehörte später auch die Papierfabrik Tela mit ihren Standorten in Balsthal und Niederbipp, 1983 übernahm Attisholz zudem das deutsche Unternehmen Hakle. Die Luftaufnahme zeigt die Zellulosefabrik im Jahr 1992. Keystone
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Bild 3 von 10Legende: Lange Zeit war die Cellulose Attisholz ein angesehenes Unternehmen und ein zuverlässiger Arbeitgeber in der Region Solothurn. Im Jahre 2000 erwarb dann Christoph Blocher die Firma und verkaufte sie 2002 ins Ausland. Sie kam zu Borregaard, einem Tochterunternehmen des norwegischen Konzerns Orkla. Das Bild zeigt das Werkgelände im Jahre 2000. Keystone
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Bild 4 von 10Legende: Noch läuft die Produktion: Ein Bauer liefert im Februar 2007 mit seinem Traktor Holzstämme auf das Areal des Cellulose- und Ethanolproduzenten Borregaard AG. Aus Restholz werden Cellulose, Ethanol und weitere Nebenprodukte hergestellt. Keystone
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Bild 5 von 10Legende: Ein Mitarbeiter der Borregaard AG Atisholz überwacht im Februar 2007 die Produktion von Ethanol. Keystone
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Bild 6 von 10Legende: Die Schliessung: Jorn Syversten, Verwaltungsratspräsident, und Stefan Meili, Managing Direktor Borregaard Schweiz AG, geben am 29. September 2008 die Schliessung der Borregaard AG Schweiz per Ende 2008 bekannt. Keystone
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Bild 7 von 10Legende: Arbeiter halten am 2. Oktober 2008 in einer Halle auf dem Betriebsgelände eine Versammlung zur angekündigten Schliessung ab. Doch ihre Fabrik ist nicht mehr zu retten, 440 Personen verlieren ihre Stelle. Keystone
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Bild 8 von 10Legende: Der Coup: Am 30. Juni 2015 verkündet die Biotech-Firma Biogen, dass sie auf dem südlichen Teil der Industriebrache ca. 1 Milliarde Franken investieren will. Es sollen gegen 400 Arbeitsplätze in einer hochmodernen Medikamenten-Fabrik entstehen. Keystone
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Bild 9 von 10Legende: Auf dem Fabrikgelände gibt es verschiedene Zwischennutzungen, etwa durch Kaffees oder für Kunstprojekte. SRF / Andreas Brandt
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Bild 10 von 10Legende: Der Bau der Biotechnologie-Fabrik von Biogen auf dem Gelände südlich der Aare kommt gut voran. (Aufnahme vom 30. Juni 2017) SRF / Andreas Brandt
136 Jahre nach der Gründung endet die Geschichte der Cellulose-Fabrik Attisholz. Lothar Kind verlässt als letzter das Unternehmen. Er hatte nach dem Schliessungs-Entscheid 2008 die Abwickung der Fabrik geleitet und das Areal danach verkauft.
Lothar Kind trat 1997 seine erste Stelle bei der Cellulose-Fabrik Attisholz an. Es folgten stürmische Jahre mit dem Kauf der Fabrik durch Christoph Blocher und dem Weiterverkauf an Borregaard. Lothar Kind war in die Geschäftsleitung aufgestiegen und wurde trotzdem vom Schliessungsentscheid überrascht, erinnert er sich.
Vor allem als er Mitarbeiter über die Schliessung informieren musste, sei dies eine schwierige Situation gewesen. Obwohl die Fabrik bald darauf ihre Türen schloss, standen nicht alle 450 Angestellten sofort auf der Strasse. 45 arbeiteten vorerst weiter - unter der Leitung von Lothar Kind.
Nach 20 Jahren fällt der Abschied schwer
Zunächst ging es nach der Schliessung darum, den Sozialplan umzusetzen, Maschinen zu verkaufen, Chemikalien zu entsorgen. Bald danach musste sich der studierte Chemiker aber mit der Arealentwicklung beschäftigen und versuchen das Fabrikgelände zu verkaufen. Im südlichen Teil kaufte relativ bald der Kanton grosse Teile.
Das Gelände mit den verlassenen Fabrikhallen und dem markanten Kamin gehörte nach wie vor dem Mutterkonzern von Booregard, Orkla. Im Herbst 2016 gelang schliesslich eine Einigung mit dem Immobilienunternehmen Halter.
Damit hat Lothar Kind seine Aufgabe erfüllt. Nach 20 Jahren fällt ihm der Abschied aber nicht leicht. Gerade wenn er den Blick über das Fabrikgelände schweifen lasse, sei viel Wehmut dabei, sagt Lothar Kind. Er sei aber stolz, dass er die Industriebrache in eine gute Zukunft habe führen können.