136 Jahre nach der Gründung endet die Geschichte der Cellulose-Fabrik Attisholz. Lothar Kind verlässt als letzter das Unternehmen. Er hatte nach dem Schliessungs-Entscheid 2008 die Abwickung der Fabrik geleitet und das Areal danach verkauft.
Lothar Kind trat 1997 seine erste Stelle bei der Cellulose-Fabrik Attisholz an. Es folgten stürmische Jahre mit dem Kauf der Fabrik durch Christoph Blocher und dem Weiterverkauf an Borregaard. Lothar Kind war in die Geschäftsleitung aufgestiegen und wurde trotzdem vom Schliessungsentscheid überrascht, erinnert er sich.
Vor allem als er Mitarbeiter über die Schliessung informieren musste, sei dies eine schwierige Situation gewesen. Obwohl die Fabrik bald darauf ihre Türen schloss, standen nicht alle 450 Angestellten sofort auf der Strasse. 45 arbeiteten vorerst weiter - unter der Leitung von Lothar Kind.
Nach 20 Jahren fällt der Abschied schwer
Zunächst ging es nach der Schliessung darum, den Sozialplan umzusetzen, Maschinen zu verkaufen, Chemikalien zu entsorgen. Bald danach musste sich der studierte Chemiker aber mit der Arealentwicklung beschäftigen und versuchen das Fabrikgelände zu verkaufen. Im südlichen Teil kaufte relativ bald der Kanton grosse Teile.
Das Gelände mit den verlassenen Fabrikhallen und dem markanten Kamin gehörte nach wie vor dem Mutterkonzern von Booregard, Orkla. Im Herbst 2016 gelang schliesslich eine Einigung mit dem Immobilienunternehmen Halter.
Damit hat Lothar Kind seine Aufgabe erfüllt. Nach 20 Jahren fällt ihm der Abschied aber nicht leicht. Gerade wenn er den Blick über das Fabrikgelände schweifen lasse, sei viel Wehmut dabei, sagt Lothar Kind. Er sei aber stolz, dass er die Industriebrache in eine gute Zukunft habe führen können.
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