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Chancengleichheit am Gymnasium Kanti Reussbühl startet Förderprogramm für sozial Benachteiligte

Sozial benachteiligte Jugendliche sollen vor und während ihrer Gymi-Zeit unterstützt und gefördert werden.

Die Kantonsschule Reussbühl will Jugendlichen mit dem neuen Förderprogramm «Chance KSR» durch die Schulzeit am Gymnasium helfen und dafür sorgen, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler die Matura erfolgreich abschliessen.

An unserer Schule haben gut 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler Migrationshintergrund.
Autor: Annette Studer Rektorin Kantonsschule Reussbühl

«Vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund, aber auch solche aus sozial benachteiligten Familien, scheitern oftmals während der Schulzeit und steigen nach der obligatorischen Schulzeit aus», sagt die Rektorin der Kantonsschule Reussbühl, Annette Studer gegenüber SRF News. Fast ein Drittel der Schülerinnen und Schüler an der Kanti Reussbühl haben einen Migrationshintergrund, deshalb sei die Schule besonders prädestiniert für ein solches Förderprogramm. Dabei setzt das Programm auch schon beim Übertritt aus der Primarschule in die Kantonsschule an.

Sozial benachteiligte sind an den Gymnasien in der Minderheit

Die Schülerinnen und Schüler müssen sich verpflichten, an Angeboten teilzunehmen. Sie sollen mit Hilfe von Kursen wie Coaching in Arbeitstechnik, Motivationstraining, Schreibtechnik und betreutes Lernen besser durch die Gymnasialzeit kommen.

Eine Studie des Kantons Zürich zeigt, dass nur gerade fünf Prozent der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus sozial benachteiligten Verhältnissen stammen. Aus Familien mit privilegierten Verhältnissen gehen jedoch die Hälfte der Kinder ans Gymnasium. Zahlen aus der Zentralschweiz liegen keine vor, es dürfte hier aber ähnlich aussehen.

Pilotprojekt für vier Jahre

Im Januar startet das Pilotprojekt «Chance KSR» mit 24 Kindern. Vorerst soll das Projekt während vier Jahren laufen, wissenschaftlich begleitet von Fachleuten an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Rektorin Annette Studer hofft aber, dass das Programm über diese vier Jahre hinaus laufen kann. Der Bedarf sei eindeutig da: «Wir stellen fest, dass die Abbruchquote für Schüler mit Migrationshintergrund anderthalbmal grösser ist als bei Schweizern.» Aber auch für Jugendliche aus Schweizer Familien mit bescheidenen finanziellen Ressourcen sei das Programm sehr wichtig.

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