Um die neuen Sport- und Eventanlagen Obere Au realisieren zu können, verlegt die Stadt Chur den Mühlbach auf einer Länge von 550 Metern. Gleichzeitig wird das Gewässer ökologisch aufgewertet und als Erholungsraum besser erschlossen.
Verlegt wird das letzte oberirdische Stück des Mühlebachs, das bis zum Hallenbad Obere Au führt und dort unter die Erde verschwindet, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Der Bachverlauf wird um bis zu 50 Meter verschoben und das neue Bachbett kurvenreicher geführt, als das bestehende. «Der Bach wird natürlicher sein als heute», sagte Stadtpräsident Urs Marti auf Anfrage.
Weniger Wasser, mehr Natur
Als Schlüssel für die ökologische Aufwertung nennt die Stadt eine starke Reduktion der Wassermenge um über 40 Prozent auf noch 700 Liter pro Sekunde. Mit der kleineren Wassermenge könne der Flussraum erlebbar gestaltet werden, hiess es.
Vorgesehen sind Zonen mit unterschiedlichen Fliessgeschwindigkeiten und Kleinlebensräume für Tiere. Für Menschen werden ein Spazier- und Veloweg entlang des Baches erstellt, zudem Zugänge zum Wasser sowie Stege und Aufenthaltsmöglichkeiten. Das aus dem Bach weggenommene Wasser wird in den Stadtfluss Plessur umgeleitet. Dort verbessert es die Fischgängigkeit.
Die Stadt rechnet mit Kosten von 2,65 Millionen Franken. Einen entsprechender Kredit gab des Stadtparlament vor einer Woche frei. Die Stimmbevölkerung bewilligte die Verlegung mit der deutlichen Annahme des angepassten Zonenplanes und des Gestaltungsplanes Obere Au. Das Vorhaben soll noch dieses Jahr realisiert werden.