Als die Corona-Pandemie ausbrach, scharte sich die Bevölkerung hinter die Behörden wie kaum zuvor. Man war sich einig, dass die beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung des Virus nötig sind. Der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen sagt: «Ich habe in meinem über 30jährigen Berufsleben noch nie so viele unterstützende oder lobende Mails erhalten wie damals.»
Ich habe noch nie so viele lobende Mails erhalten wie am Anfang der Pandemie.
Jetzt, ein halbes Jahr später, sei wieder Normalität eingekehrt. Es gebe Leute, die ihm schrieben und noch strengere Massnahmen forderten, während andere für das Gegenteil eintreten würden. «Die kritischen Mails nehmen eindeutig wieder zu», sagt Steffen. Eigentlich freue er sich darüber, bekennt Steffen. Denn: «Ich wäre unglücklich, wenn alle zu den getroffenen Einschränkungen sagen würden: ja, wunderbar, ich mache es. In einer solchen Welt möchten wir ja nicht unbedingt leben.»
Ein Corona-Impfpflicht wird es nicht geben.
Er habe auch schon Mails erhalten von Leuten, die befürchteten, bald werde in der Schweiz eine Corona-Impfflicht eingeführt. «Dort habe ich zurückgeschrieben, das komme sicher nicht, und ich könne ganz offen sagen, dass ich dagegen wäre. Und dass ich völlig überzeugt sei, dass das nicht passieren werde.» Steffen sagt, er glaube, es helfe, die Erwartungen und Bilder, die gewisse Menschen hätten zu durchbrechen.
Die Reaktionen aus der Bevölkerung sind für Thomas Steffen etwas wie ein Stimmungsbarometer. Und das zeige gegenwärtig deutlich in Richtung Normalisierung der Situation.