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Corona-Krise Backpack-Hostel für Wanderarbeiter und obdachlose Frauen

"Deheim blyybe" ist noch immer das Gebot der Stunde. Für jene Leute ohne festes Dach über dem Kopf, ist das aber nicht möglich. Wanderarbeiter und wohnungslose Frauen finden im Basel Backback Hostel Unterschlupf.

Wo Lösungen geschaffen werden, entstehen auch Lücken. Das zeigt die Unterbringung von Menschen ohne Obdach im Kanton Basel-Stadt.

Eigentlich hat der Kanton das «Hotel du Commerce» angemietet und stellt dort Zimmer für Obdachlose zur Verfügung. Aber nicht alle, die darauf angewiesen wären, bekommen einen Platz im «Hotel du Commerce».

Sozialamt hält an Regelungen der Notschlafstelle fest - trotz Corona

Zwar gebe es dort Platz genug, sagt Claudia Adrario, Gründerin und Präsidentin von «Soup and Chill», der Basler Wärmestube und Treffpunkt für Menschen ohne festes Daheim. Zwei Gruppen fallen bei der Lösung mit dem «Hotel du Commerce» durch die Maschen: Frauen und Wanderarbeiter.

«Die Frauen kommen nicht rein, weil es in der Frauen-Notschlafstelle genügend Plätze hat», so Adrario «dort müssen sie am Morgen aber wieder raus und müssen tagsüber dann doch draussen sein.»

Trotz Corona-Krise hält das Sozialamt an den Öffnungszeiten der Notschlafstelle fest. Um 8 Uhr in der Früh müssen die Leute raus.

Und auch für die sogenannten Wanderarbeiter hätte es keine gute Lösung gegeben, so Claudia Adrario. «Die Regeln der Notschlafstelle gelten auch fürs Hotel du Commerce. Und die Wanderarbeiter haben nur einen stark eingeschränkten Zugang zur Notschlafstelle.» Und so hatten auch die Wanderarbeiter keinen Ort, um durchgehend drinnen zu bleiben.

Basel Backpack Hostel als Unterschlupf

Für diese beiden Gruppen hat das «Soup and Chill» eine Lösung geschaffen. «Wir haben Zimmer im Basel Backpack Hostel gemietet und stellen diese zur Verfügung. So können wirklich alle drinnen bleiben.»

Claudia Adrario bezeichnet die Lösung als «Win-Win-Situation». Das Hostel habe Einnahmen, und die Wanderarbeiter und obdachlosen Frauen einen Ort für diese schwere Zeit. «Hier können sie für einen Moment zur Ruhe kommen.»

Finanziert wird das Projekt von Stiftungen, privaten Spenden und Freiwilligen.

Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr ; 

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