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Corona macht erfinderisch Tulpenstrauss aus dem Kofferraum

Zürichs Marktfahrer lassen sich etwas einfallen, damit ihre Ware zu den Kunden kommt. Allerdings: So einkaufen ist aufwändig.

Ursula Isler verkauft ihre Tulpensträusse derzeit aus dem Kofferraum. 50 Bestellungen liefert sie diese Woche in den Zürcher Kreis 4. Im Vergleich mit normalen Markttagen sei das «viel, viel weniger.» Ihr fehle der Markt, sagt die Frau, die seit Jahren für den Betrieb ihres Bruders, die Zürcher Oberländer Sträusse, auf den Markt fährt.

«Chum chum chauf Chäs»: Der Lockruf, unter dem Rona Diem Käse verkauft, steht nun auf einem Plakat vor dem Restaurant Piccolo Giardino. Die Käseproduzentin hat hier eine Abholstation eingerichtet, bestellt wird online. «Ich wollte eigentlich nie einen Webshop», sagt Diem, aber jetzt freue sie sich über die vielen Bestellungen.

Abholstationen, Lieferungen, Einzelstände auf privatem Grund: Viele Zürcher Marktfahrerinnen und Marktfahrer haben Wege gefunden, ihr frisches Gemüse, Obst oder ihre Blumensträusse weiterhin zu verkaufen. Rund zehn Wochenmärkte gibt es alleine in der Stadt Zürich, sie alle finden bis mindestens Mitte Mai nicht statt.

Allerdings müssen die Städter zum Einkaufen fast wie auf dem Markt viel mehr Aufwand betreiben. Indem sie beispielsweise die Angebote ihres liebsten Marktstandes im Internet erst einmal finden müssen. Bezahlt wird bar, per Kreditkarte oder Twint. Eine gemeinsame Plattform gibt es nicht. Auf zuercher-maerkte.ch sind immerhin die Kontakte der Marktfahrer verzeichnet.

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