Der St. Galler Schriftsteller Christoph Keller (56) ahnte selbst nicht, dass er mit seinem Roman «Der Boden unter den Füssen» aus dem Jahr 2019 unbewusst einen Nerv trifft. In seinem Roman nimmt er das Lebensgefühl der heutigen Corona-Krise vorweg.
Im Buch zieht sich der Protagonist, ein berühmter Brückenkonstrukteur, zurück. Er begibt sich in seinem Garten in die selbstauferlegte Quarantäne. Eine seiner Brücken stürzte ein, mehrere Menschen kamen ums Leben.
Die Quarantäne bietet die Chance, sein Handeln zu hinterfragen. Eine Entschleunigung tut der Gesellschaft gut. Nach dem Motto: Weniger ist mehr!
Für seinen Roman, der jetzt in Zeiten von Corona, eine ganz besondere Strahlkraft besitzt, wird Christoph Keller mit dem Alemannischen Literaturpreis geehrt. Der Preis ist mit 10'000 Euro dotiert. Die Jury begründet ihren Entscheid damit, dass der St. Galler Schriftsteller den Roman sehr gut konstruiert habe und prophetische Züge an den Tag legte.