Die Stadt Chur hat im Zusammenhang mit dem Coronavirus ihr Verbot für Veranstaltungen mit über 50 Personen aufgegeben. Sie schliesst sich den neuen Regelungen des Kantons an, wonach Veranstaltungen mit 150 Personen und mehr einer Risikoabschätzung bedürfen.
Strategiewechsel bei Stadt und Kanton
Die Churer Regierung, der Stadtrat, hatte die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen so tief angesetzt, um die Rückverfolgbarkeit und Isolierung des Virus besser praktizieren zu können. Weil diese Nachverfolgung wegen der ansteigenden Zahlen von Infizierten schwieriger wird, vollzogen die Stadt Chur und der Kanton Graubünden einen Strategiewechsel hin zur Aufforderung: Abstand halten.
Unverändert gilt bis am 15. März die Regelung, wonach Anlässe mit über 1000 Personen verboten sind. Für Veranstaltungen mit weniger Teilnehmenden erliess der Kanton am Donnerstag spezielle Anordnungen. Darin wird unter anderem unterschieden zwischen Veranstaltungen, die in geschlossenen Räumen stattfinden und solchen im Freien.
Elf Erkrankte im Oberengadin
Im Kanton Graubünden sind inzwischen elf Personen am Coronavirus erkrankt. Es handelt sich um Kinder, Frauen und Männer, die sich alle im Oberengadin aufhalten und einen Italien-Bezug aufweisen. Ausserhalb des Oberengadin traten bislang in Graubünden keine Ansteckungen auf.
Die Betroffenen seien wohlauf, sagte Kantonsärztin Marina Jamnicki am Donnerstag vor den Medien in Chur. Sie seien hospitalisiert worden. Insgesamt wurden in Graubünden bisher 210 Personen getestet. Acht Ergebnisse standen am Donnerstag noch aus.