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«Bleiben Sie optimistisch», rät der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 06.03.2020. Bild: SRF
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Coronavirus im Aargau «Ich erwarte insgesamt keine problematische Situation»

Es war ein steiler Einstieg ins Amt: Erst seit Mitte Dezember 2019 ist Jean-Pierre Gallati (SVP) in der Aargauer Regierung als Leiter des Departements Gesundheit und Soziales (DGS). Praktisch von Beginn an beschäftigte ihn das Coronavirus, vor allem, seit Fälle auch in der Schweiz und im Aargau aufgetreten sind.

Jean-Pierre Gallati

Jean-Pierre Gallati

Regierungsrat SVP Aargau

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Jean-Pierre Gallati (Jahrgang 1966) ist Rechtsanwalt und wohnt in Wohlen. Er besuchte in Aarau die Alte Kantonsschule, studierte Rechtswissenschaften in Zürich und machte 1994 das Anwaltspatent. Von 2006 bis 2015 sass er im Einwohnerrat der Gemeinde Wohlen. Von 2009 bis 2019 war er für die SVP Mitglied des Aargauer Kantonsparlaments (Grosser Rat), von 2015 bis 2019 leitete er die Fraktion. 2019 wurde Jean-Pierre Gallati zuerst in den Nationalrat und dann auch in die Aargauer Regierung gewählt (Ersatzwahl F. Roth). Er absolvierte eine Session als Nationalrat (2.-20.Dez. 2019). Mitte Dezember 2019 trat er sein Amt als Regierungsrat an.

SRF: Jean-Pierre Gallati, haben Sie jetzt eigentlich eine Sitzung nach der anderen, an denen es immer um das Coronavirus geht?

Jean-Pierre Gallati: Das Gegenteil ist der Fall. Vom letzten Donnerstag (27. Februar) bis zum folgenden Sonntag, als der Bund Anlässe über 1000 Personen verbot und wir das umsetzen mussten, stand mein Arbeitstag tatsächlich und ausschliesslich im Zeichen des Coronavirus. Aber seither sind es nur noch zehn Prozent, weil die Anordnungen erteilt sind und meine Leute das jetzt sehr gut bewältigen.

Welche Entwicklung erwarten Sie in den nächsten zwei Wochen in Zusammenhang mit dem Coronavirus?

Ich erwarte, dass die Vorschriften des Bundes bezüglich Quarantäne gelockert werden müssen. Sonst haben wir am Schluss die Hälfte der Bevölkerung unter Quarantäne. Das könnten unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft nicht ertragen und es wäre auch übertrieben.

Man wäre also nicht mehr in Quarantäne und könnte sich frei bewegen – das würde aber die Ansteckungen in die Höhe treiben.

Wir gehen davon aus, dass sich das Virus durch die Bevölkerung hindurch verbreiten wird. Niemand weiss, wie viel Prozent sich infizieren werden. Aber das ist insgesamt in der Auswirkung auch nicht so dramatisch. Wir haben ja auch die normale Grippe, die durch die Bevölkerung geht, und sich viel gravierender auswirkt auf einzelne Personen, vor allem ältere. Davon spricht aber kein Mensch. Ich gehe nicht davon aus, dass es durch das Coronavirus insgesamt für die Bevölkerung eine problematische Situation geben wird.

Man sieht, dass der Verlauf der Corona-Erkrankung bei sonst gesunden Menschen relativ leicht ist. Stärker betroffen sind Risikogruppen, also ältere Menschen oder solche, die schon krank sind, die können auch sterben. Es ist ein ähnliches Bild wie bei der normalen Grippe. Ist es also gar nicht so schlimm mit dem Coronavirus?

Das ist der Eindruck, den meine Fachleute, darunter die Kantonsärztin haben. Die Erscheinungen in der Gesellschaft sind genau so, wie Sie es beschrieben haben. Der Ablauf ist ähnlich wie bei einer ganz normalen Grippe.

Was raten Sie als Aargauer Gesundheitsdirektor der Bevölkerung im Kanton?

Beachten Sie die Weisungen des Bundesamtes für Gesundheit und der Kantonsärztin, setzen Sie diese auch um. Leben Sie aber normal weiter, arbeiten Sie normal und bleiben Sie optimistisch.

Das Gespräch führte Stefan Ulrich am 6. März um 8 Uhr.

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