Es kommt nur dann zum Einsatz, wenn die Lage aussergewöhnlichen ist – wie nun mit dem Coronavirus. Das Kantonale Führungsorgan (KFO) beurteilt die aktuelle Lage im Kanton Bern fortlaufend. Seit letzten Freitag hat es sich im Berner Nordring installiert – im Gebäude der Berner Kantonspolizei.
Verschiedene Spezialistinnen und Spezialisten organisieren und koordinieren alle Einsätze im Kanton. Zum Kernteam gehören Fachleute zum Beispiel von Feuerwehr, Zivilschutz, Sanität, Polizei und Bevölkerungsschutz. Die Leitung hat das Kantonsarztamt. Täglich trifft sich das KFO zum Rapport, um alle auf denselben Wissensstand zu bringen.
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Bild 1 von 6. Ein Kernteam organisiert und koordiniert die Einsätze. Dem Führungsstab gehören Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen an. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 6. Spezialistinnen und Spezialisten zum Beispiel aus der Kantonsverwaltung, aber auch Berufsfachleute beurteilen jeden Tag die Lage von Neuem. Bildquelle: Christian Liechti/SRF.
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Bild 3 von 6. Die verschiedenen Informationen laufen im Lagezentrum zusammen – auch aus den Nachbarkantonen und von den Bundesämtern. Das Lagezentrum wird durch die Kantonspolizei Bern betrieben. Bildquelle: Christian Liechti.
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Bild 4 von 6. Christian Kräuchi leitet die Kommunikation des Kantons Bern. «Wir haben sehr kurzfristig erfahren, dass der Bundesrat ein Veranstaltungsverbot erlässt und mussten schnell reagieren.». Bildquelle: Christian Liechti/SRF.
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Bild 5 von 6. Das KFO betreibt seit Freitag auch eine Hotline, bei der sich Veranstalterinnen und Veranstalter melden können. Fünf bis zehn Leute nehmen die Anrufe entgegen. Bildquelle: Christian Liechti/SRF.
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Bild 6 von 6. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotline werden laufend über die aktuelle Lage informiert. Bildquelle: Christian Liechti/SRF.
«Das Wochenende war sehr hektisch», sagt Christian Kräuchi, Leiter Kommunikation Kanton Bern. Nach dem Entscheid des Bundesrates vom Freitag, Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu verbieten, hätten schnell Lösungen gefunden werden müssen.
Von Hochwasser bis Fukushima
Es ist eher die Ausnahme, dass das KFO zum Einsatz kommt. Dies war zum Beispiel beim Hochwasser 2005 der Fall, bei der Schweinegrippe-Pandemie 2009 oder als es galt, 2011 nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima die Lage rund um die Schweizer Atomkraftwerke zu analysieren. Die Organisation wird also zum Beispiel bei Hochwasser, Erdbeben oder eben bei Pandemien hochgefahren.
Hotline für Veranstaltungen
Das KFO hat auch eine Hotline eingerichtet für Veranstalterinnen und Veranstalter von Anlässen mit unter tausend Besucherinnen und Besuchern. Fünf bis zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen hier die Anrufe entgegen. Es sind Angehörige des Zivilschutzes sowie Polizistinnen und Polizisten. «Die Hotline des KFO ist überrannt worden», sagt Sonja Wyss von der Kantonspolizei Bern. Die Veranstalter hätten sich vor allem rückversichern wollen, ob sie ihre Veranstaltung noch durchführen können und was präventiv noch zu tun sei. «Die Veranstalter haben viel Verständnis für die verfügten Massnahmen», so Sonja Wyss.
Die Hotline für Veranstalter ist überrannt worden.
Das Kantonale Führungsorgan (KFO) kommt immer dann zum Einsatz, wenn Gemeinden und Regionen ein Grossereignis nicht selber bewältigen können.