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Coronavirus in Zentralschweiz «Wir sehen nur die Spitze des Eisbergs»

«Ich gehe davon aus, dass sich Tausende mit dem Virus infiziert haben», sagt Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital Luzern.

Marco Rossi ist Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital Luzern. Er ist überzeugt, dass das Coronavirus bereits weit verbreitet ist in der Bevölkerung. «Ich gehe davon aus, dass das Virus bei mehreren tausend Leuten vorhanden ist», sagt Marco Rossi. Die gute Nachricht sei, dass die meisten dieser Träger gar nicht merkten, dass sie infiziert sind, da sie nur sehr leichte oder gar keine Beschwerden hätten. Die schlechte Nachricht: Das Coronavirus verbreite sich damit unbemerkt weiter.

«So, wie wir es erwartet haben»

Marco Rossi ist nicht überrascht, wie sich die Situation aktuell präsentiert in der Zentralschweiz. «Es ist eine Situation, wie wir sie erwartet haben», sagt er. «Was wir nicht wussten: Wann stecken sich die Leute hier mit dem Coronavirus an – und wie entwickeln sich die Fallzahlen.»

Marco Rossi hofft, dass sich die Ansteckungen über eine längere Zeit hinziehen und die Fälle nicht sprunghaft ansteigen.

Wir könnten nicht jeden Tag 30 neue Patientinnen oder Patienten aufnehmen.
Autor: Marco Rossi Chefarzt Infektiologie

Dafür hätte das Kantonsspital Luzern zu wenig Platz und zu wenig Personal. Als Obergrenze nennt Rossi etwa zehn Corona-Patienten pro Tag, «das wäre machbar».

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