Wegen des Coronavirus sind in der ganzen Schweiz Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen verboten. Dieses Verbot des Bundesrates gilt noch bis am 15. März. Wird es ausgedehnt, dürfte es eng werden für die Berner Frühlingsmesse BEA. Der Start ist bereits am 24. April geplant.
«Das wäre für uns dramatisch, wenn die BEA ausfallen würde», sagt Ruth Kramer von der Möbel Siegethaler AG im Emmental und fügt an: «Dank der BEA haben wir das ganze Jahr Kunden, welche nach einem Besuch am Messestand zu uns ins Emmental fahren.»
Schlaflose Nächte bei Ausstellern
Für Monika Geiser von whirl-pool.ch in Aarwangen wäre es dieses Jahr das zwanzigste Mal, dass ihre Firma an der BEA mit dabei ist. «Ich hoffe schwer, dass die diesjährige BEA doch noch zustande kommt. Ich habe schon schlaflose Nächte deswegen.» Das Problem seien vor allem die vorbestellten Pools. Diese werden in der Regel an der BEA verkauft und direkt zu den Kunden geliefert. Fällt die Messe aus, wüssten sie nicht wohin mit den Pools, so Geiser.
«Wir gehen heute davon aus, dass wir die BEA 2020 planmässig durchführen können», sagt Jennifer Somm CEO der Bernexpo Groupe. Falls die Restriktionen des Bundes ausgeweitet würden, wäre es laut Somm auch eine Option, die BEA ein paar Wochen zu verschieben. «Eine Verschiebung wäre hochkomplex. Wir gehen aber davon aus, dass wir zum Beispiel die Zelte ein paar Wochen stehen lassen könnten», sagt Jennifer Somm.
Wenn die Angst vor dem Virus bei den Leuten noch zu gross ist, müssten wir die BEA absagen – auch ohne Verbot.
Die Lage werde täglich neu beurteilt. Aber auch wenn das Verbot von Grossevents gelockert würde, müsse die Durchführung gut geprüft werden, so Jennifer Somm. Falls es Anzeichen gibt, dass die Angst vor dem Virus in den Köpfen der Leute noch nicht vorbei ist, müssten wir die Messe absagen. Denn: «Die Aussteller sind darauf angewiesen, dass Leute kommen, die auch konsumieren.»
Was würde eine komplette Absage der BEA für die Bernexpo Groupe bedeuten? «Es wäre ein richtiger Verlust für Bern, aber auch wir als Bernexpo würden im Mark getroffen. Die BEA gehört zur DNA unseres Unternehmens», so CEO Jennifer Somm. Sie fügt an: Aber Gesundheit und Sicherheit hätten oberste Priorität.
Aussteller würden ihr Geld zurückerhalten
Wer im Falle einer Absage für die bereits entstandenen Kosten aufkommen würde, ist noch nicht klar. Die Versicherungsfrage sei noch nicht geklärt, sagt Somm. Klar ist, dass die Aussteller zumindest die Standmieten zurückerhalten würden.