Das grosse Plakat im Stallbüro des CISO ist das wichtigste Instrument von Peter Kindhauser. Dort steht, welches Pferd, welche Nation, wo seine Box hat. Verstehen kann man die Stalleinteilung nur dank Anweisungen des Stallchefs persönlich: Ein pinkes Post-It steht für Hengst, Gelb für Stute, Grün für Wallach und Violett für eine leere Box.
Seit 19 Jahren ist Peter Kindhauser Stallchef vom CSIO. Er wuchs bereits mit Pferden auf, sein Vater war Reiter und lieferte schon vor 50 Jahren als Metzger Fleisch an den CSIO. Zu seinem Job kam Kindhauser aber durch einen guten Freund, der sein Vorgägnger war.
Das Zelt ist dieses Jahr etwas grösser, 125 Meter lang und 50 Meter breit. Weil ein neuer Wettkampf ausgetragen wird, an dem Nachwuchspferde eine Chance erhalten, reisten 60 Pferde mehr an. Insgesamt hat das Zelt Platz für 260 Boxen, angereist sind 200 Pferde.
Der Job des Stallchefs ist vor allem vor dem Turnier stressig, bis alle Pferde am richtigen Ort platziert sind. Während des Turniers hilft Kindhauser den Pflegern und Reitern bei allfälligen Anliegen. Boxen ausmisten oder Pferde füttern gehören nicht zu seinen Aufgaben, dies machen die Pfleger.
Zuhause in Affeltrangen im Kanton Thurgau besitzt Peter Kindhauser zwei Pferde und drei Ponys. Die Faszination zu seiner Aufgabe als Stallchef machen vor allem die Beziehungen zu den Menschen aus - den Reitern, Pflegern, Helfern - und natürlich die Begeisterung für den Reitsport und die Pferde.
Jedes Jahr sticht ihm ein Pferd besonders ins Auge. Dieses Jahr ist es ein Nachwuchspferd, ein Schimmel mit einem silbrigen Fell. «Ich habe dem Reiter gesagt, ich würde ihn nehmen, falls er ihn nicht mehr haben wolle.»