CVP-Grossrat Reto Crameri kämpft für den erleichterten Umbau von Maiensässen und für ein Vermummungsverbot. Wer ist dieser aufstrebende Jungpolitiker? Eine Spurensuche in Surava.
Der Stall: Reto Crameri kennt den Namen von all seinen Kühen, es sind Kühe der Rasse Jersey. Manchmal melkt er sie auch selbst, von Hand und nur wenn die Kälber nicht die ganze Milch gesoffen haben. Zur Zeit absolviert er eine Lehre zum Bauern. Weil er neben der Juristerei etwas Handfestes machen will. Und, weil man sich im Stall eine gewisse Bauernschläue aneignen könne. Diese komme ihm auch im Anwaltsbüro und in der Politik zugute, sagt er.
Die Politik: Crameri macht Gemeindepolitik im Albulatal und seit vier Jahren sitzt er für die CVP im Grossen Rat. Er politisiert am rechten Rand der Partei; fordert beispielsweise ein Vermummungsverbot in Graubünden. Und er will, dass Maiensässe ausserhalb der Bauzone zu Ferienwohnungen umgebaut werden können. Mit seiner Standesinitiative dazu hat er es bis nach Bundesbern geschafft. Ein Achtungserfolg für den Jungpolitiker.
Die Vorbilder: Crameri ist im gleichen Dorf wie Stefan Engler aufgewachsen. Der heutige Ständerat habe ihn geprägt. Beeinflusst habe ihn auch Ex-Bundesrätin Eveline Widmer Schlumpf. Als er die Matura abbrechen wollte, habe sie ihn davon abgehalten, sagt Crameri.
Die Zukunft: Strebt er nach höheren Weihen in der Politik? Eine politische Karriere könne man nicht planen, gibt sich der Shootingstar der CVP zurückhaltend. Vieles sei Zufall, man werde sehen. Vorläufig wolle er einfach weitermachen, im Grossen Rat, auf dem Bauernhof und als Jurist. In dieser Funktion arbeitet er übrigens in der Anwaltskanzlei von FDP Ständerat Martin Schmid.