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Regiobank-Chef Markus Boss: «Kunden haben mehr Vertrauen in eine Firma, wenn sie die Leute kennen»
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 29.07.2019. Bild: SRF
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Da waren's nur noch drei 200 Jahre Regiobank Solothurn: «Wir waren vorsichtiger»

Die Regiobank Solothurn kann in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag feiern. Zum Jubiläum beschenkt sie sich selber mit guten Zahlen: Den Halbjahresgewinn konnte die Regiobank auf 3,77 Millionen Franken steigern, teilte die Bank am Montag mit. Die Bilanzsumme erhöhte sich auf 2,83 Milliarden Franken.

Details zu den Halbjahreszahlen

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Nicht nur den Halbjahresgewinn (+ 1.15 %) konnte die Regiobank Solothurn steigern. Auch in anderen Bereichen legte die Bank in den ersten sechs Monaten zu:

  • Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft stieg netto um rund eine Million Franken an.
  • Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hingegen ging aufgrund der herrschenden Verunsicherung an den Finanzmärkten um rund 287'000 Franken zurück.
  • Die Bilanzsumme erhöhte sich um 1.35 Prozent auf 2.83 Milliarden Franken.
  • Dabei nahmen die Hypothekarforderungen um über 46 Millionen Franken zu.
  • Die Erfolgsrechnung weist mit 8.23 Millionen einen praktisch unveränderten Geschäftserfolg auf.
  • Die Kundengelder erhöhten sich um gesamthaft knapp 41 Millionen Franken.

Die Regiobank Solothurn ist eine von nur noch drei Solothurner Regionalbanken (neben der Spar- und Leihkasse Bucheggberg und der Bank im Thal). 1990 gab es noch zwölf regionale Banken. Warum hat die Regiobank als eine der wenigen überlebt?

«Wir waren vorsichtiger», sagt CEO Markus Boss im Gespräch mit SRF. «Und wir haben nur Geschäfte getätigt in der eigenen Region, die wir überblicken konnten». Andere Banken seien in den 1980er und 1990er Jahren mit «ausserordentlich aggressiven Kreditvergaben» aufgefallen und seien zu viel Risiko eingegangen. Deshalb habe eine Solothurner Regionalbank geschlossen und andere verkauft werden müssen.

Das Solothurner Kantonalbank-Debakel

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Anfangs der 1990er Jahre kam es zum Niedergang der Solothurner Kantonalbank. Zum einen brachen ihr eigene Altlasten das Genick, unter anderem aus Geschäften mit dem danach verurteilten Werner K. Rey. Zum anderen war es die Übernahme der maroden Bank in Kriegstetten, deren Lage sich im Nachhinein als noch schlechter erwies als angenommen. Die Kantonalbank wurde in der Folge mit Steuergeldern saniert, was dem Kanton einen grossen Schuldenberg und Sparrunden bescherte. Später wurde sie privatisiert.

Und wie kann sich die 200-jährige Regiobank Solothurn heute noch behaupten? Einerseits geschäftet sie weiterhin sehr vorsichtig. Es gehöre nicht zur Strategie, stark zu wachsen, sagt CEO Markus Boss.

Andererseits müsse man sich als Regionalbank heute auf die Alleinstellungsmerkmale konzentrieren, etwa sehr nah beim Kunden sein: «Kunden haben mehr Vertrauen in eine Firma, wenn sie die Leute kennen, die dort arbeiten, und wenn die auch aus der Region sind. Es sind eher weichere Faktoren wie das Image entscheidend. Rein von den Produkten her macht eine Kantonalbank das Gleiche wie wir».

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