Daniel Fontana ist Gründer und Programmator des mehrfach ausgezeichneten Konzertlokals Bad Bonn in Düdingen. Als Sonntagsgast im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» erzählt er, wie er zur Musik kam und warum er sich auch einen Job als Chauffeur vorstellen könnte.
SRF News: Am Bad Bonn hängt ein Plakat, «Where the Hell is Bad Bonn» – erklären Sie uns – wo sind wir hier genau?
Daniel Fontana: In Düdingen im Sensebezirk, wo ich aufgewachsen bin. Das ist auch der einzige Grund, warum dieses Konzertlokal hier steht. Das macht auf dem Land sonst eigentlich wenig Sinn. Aber es ist einfach passiert, war eher ein Unfall, keine Absicht dahinter und alles ohne Konzept.
1991 fand hier das erste Konzert statt, das war so nicht geplant?
Nein, es waren ein paar Leute aus Bern im Ausgang hier mit Instrumenten – und sie fragten, ob sie Musik machen dürften, so hat alles angefangen. Und kurz darauf fand die erste Bad Bonn Kilbi statt. Ich musste aber schauen, dass ich auch eine Band einlade, die eine Musikanlage hat. Wir hatten damals gar nichts.
Auch dank der Kilbi ist das Bad Bonn heute international bekannt, trotz einer sehr mutigen Programmation…
…es ist ein zusammengesetztes Programm aus ganz verschiedenen Richtungen. Wichtig ist weniger, wer spielt, sondern wie sie spielen und in welchem Moment. Das ist das spannende an einem Festival, dass man aus verschiedenen Bands etwas zusammensetzt.
Was machen Sie neben dem Bad Bonn noch? Wir haben gehört, Sie spielen Tennis?
Naja während einer Fussball-WM spiele ich schon nicht mehr (lacht), ich schaue auch gerne Sport. Mein Leben dreht sich halt schon um das Bonn und Kultur allgemein. Ich konsumiere auch viel: Theater, Tanz, Festivals auf der ganzen Welt gehören hier dazu. Und natürlich ist meine Familie der Motor von dem allen, das gibt mir den Halt.
Sie sind heute 52-jährig, wir sitzen hier quasi vor Ihrem Lebenswerk – sehen Sie sich noch etwas anderes machen im Leben?
Bestimmt nicht dasselbe an einem anderen Ort, das würde mich nicht mehr reizen. Aber ich würde wohl etwas mit Musik machen, in der Musikförderung vielleicht als Berater, das könnte ich mir vorstellen. Aber ich könne auch Chauffeur einer Band sein, das ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen an anderen Festivals – mit dem Gedanken, dass man dann die schönen Geschichten erfährt.
Das Gespräch führte Matthias Haymoz.