- Die Stadt Aarau hält heute gut 95 Prozent der Aktien am regionalen Energie-Versorger IBA (der sich seit Anfang Jahr «Eniwa» nennt).
- Nun will die Stadt 15 Prozent aller IBA-Aktien verkaufen, teilt sie am Donnerstag mit.
- Über die Verwendung des Verkaufserlöses soll erst entschieden werden, wenn der Verkauf zu Stande kommt.
Warum will Aarau IBA-Aktien verkaufen? Grund 1: Die Stadt hat den Grossteil ihres Vermögens in dieser einen Firma konzentriert. Sie sieht darin ein Risiko. Grund 2: Ein Verkauf könnte über 50 Millionen Franken in die Stadtkasse spülen.
Warum jetzt? Ein früherer Versuch, IBA-Aktien zu verkaufen, hat nicht geklappt. Nun hält die Stadt den Zeitpunkt für günstiger. Wegen der aktuellen Tiefzinsphase seien institutionelle Anleger (z.B. Pensionskassen oder Anlage-Fonds) an sich stabil entwickelnden Unternehmen interessiert, sagt Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker zu SRF. In den letzten Monaten habe die Stadt bereits mehrere Anfragen erhalten.
Wieviele Aktien will Aarau verkaufen? Maximal 15 Prozent der IBA-Aktien sollen einen neuen Besitzer finden. Die Stadt bleibt damit klare Mehrheitsaktionärin und hält weiterhin 80 Prozent der IBAarau AG.
Wer soll die Aktien kaufen? Die Aarauer Stadtregierung wünscht sich einen Schweizer Investor, der das Geschäft und den Markt versteht und an einem langfristigen Engagement interessiert ist.
Was will die Stadt mit den 50 Millionen Franken tun? Laut Stadtregierung soll das erst entschieden werden, wenn der Verkauf der Aktien geklappt hat. Geplant ist der Verkauf für 2019.
Im Wahlkampf hatte der neu gewählte Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker betont, mit dem Verkauf von IBA-Aktien könne sich Aarau ein neues Fussballstadion oder ein neues Hallenbad leisten. So konkret will er das heute nicht mehr sagen: «Also alle Investitionsfelder, in denen wir tätig sind, sind natürlich Optionen. Es ist eine Verflüssigung eines Vermögensbestandteils, den wir dann auf eine hoffentlich vernünftige Art und Weise einsetzen müssen.»
Wer vertritt die Stadt Aarau im IBA-Verwaltungsrat? Derzeit ist die ehemalige Stadtpräsidentin Jolanda Urech Verwaltungsratspräsidentin der IBA. Bei der GV im Frühling werde sie zurücktreten, sagt der aktuelle Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker. Er selber werde dann Mitglied des Verwaltungsrats werden, aber nicht Präsident.