Es galt als europaweit modernstes Planetarium, und das war dem Planetarium im Verkehrshaus Luzern schon bei der Eröffnungsfeier am 1. Juli 1969 anzumerken: Via Satellit war aus New York der Astronaut John Glenn zugeschaltet – der erste US-Amerikaner, der die Erde in einem Raumschiff umkreist hatte – und begleitete die Eröffnungsrede von Verkehrshausdirektor Alfred Waldis mit Livekommentar.
Und dann, nur 20 Tage später, landeten mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin erstmals Menschen auf dem Mond.
Gründungsdirektor wollte Planetarium unbedingt
«Es ist kein Zufall, dass die Eröffnung des Planetariums und die erste Mondlandung so nahe beieinander liegen», sagt Daniel Schlup, Vizedirektor des Verkehrshauses. Alfred Waldis, der das Verkehrshaus seit dessen Eröffnung 1959 leitete, sei bereits Anfang der 1960er-Jahre entschlossen gewesen, ein Planetarium zu bauen.
«Er hat die Entwicklungen in der Raumfahrt genau beobachtet und erkannt, dass sie das kommende Jahrzehnt prägen würde», sagt Schlup. Gründungsdirektor Waldis habe erstaunliche Kontakte zu Exponenten der Raumfahrt geknüpft und es so auch bereits 1966 geschafft, den Weltumkreiser John Glenn nach Luzern zu holen. Daniel Schlup: «Das Planetarium ist ein Kind der Weltraum-Euphorie, die damals um sich griff.»
Virtual-Reality-Brillen als neue Konkurrenz?
50 Jahre später haben rund 8,3 Millionen Menschen das Planetarium im Verkehrshaus besucht. Vieles hat sich verändert: 2013 wurde etwa der elektro-mechanische Projektor durch eine digitale Vollkuppelprojektion ersetzt.
Geblieben sei aber die Anziehungskraft des Planetariums, sagt Daniel Schlup. Auch wenn es den Leuten neuerdings möglich sei, mittels Virtual-Reality-Brillen von Zuhause aus durch Galaxien zu rauschen oder von Planet zu Planet zu fliegen.
«Das Planetarium ist ein Gemeinschaftserlebnis – und man hat im Vergleich zu einer Virtual-Reality-Brille noch immer intensiver das Gefühl, mitten im All zu sein», sagt Schlup. Er glaube daher nicht, dass das Planetarium an Reiz verlieren werde.