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Demo am 1. Mai Die Lohnschere klafft in Zürich besonders weit auseinander

Frauen verdienen im Kanton Zürich im Schnitt 20 Prozent weniger als Männer, zeigen die neusten Zahlen der Fachstelle für Gleichstellung von Mann und Frau. Viele Unterschiede lassen sich durch unterschiedliche Qualifikationen, Alter oder Funktion erklären, aber längst nicht alle.

Der Kanton Zürich als «Hochlohngegend»

Ein wichtiger Grund für die Unterschiede liegt laut Helena Trachsel, Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung von Mann und Frau, am Kanton Zürich selbst: Er sei eine «Hochlohngegend», Heimat vieler Banken und Versicherungen. «Es gibt in diesem Bereich sehr viel gut verdienende Frauen, dennoch sind sie von Lohnungleichheit betroffen.»

Die gläserne Decke

Viele Frauen arbeiteten in der Personalabteilung oder in der Kommunikation, also in Bereichen, die der Firma Kosten verursachten. Die Männer hingegen seien für das Akquirieren von Geldern zuständig oder übernehmen Führungsverantwortung und würden entsprechend höhere Boni erhalten. «Die Frauen stossen in der Hierarchie an eine gläserne Decke», so Trachsel. Frauen müssten länger auf eine Beförderung oder eine Lohnerhöhung warten und kämen später in den Genuss von Weiterbildungsangeboten.

Was Frauen und Männer tun können

Frauen sollen sich deshalb unbedingt über den Lohn in der Branche erkundigen, zum Beispiel bei Gewerkschaften, Fachstellen oder statistischen Ämtern, sagt Trachsel. «Angemessen ist es auch, die Vorgesetzten darauf anzusprechen, wie es mit der Lohngleichheit im Betrieb aussieht.» Auch Männer können zur Lohngleichheit beitragen, indem sie transparent über ihre Löhne und Boni sprechen.

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