Immer wieder hat Sternenberg «Schlagzeilen» gemacht: Zum Beispiel dank dem gleichnamigen Film mit dem bekannten Schauspieler Mathias Gnädinger oder als Dorf, das besonders freiheitsliebend war und ist. Eine neuer Bildband arbeitet die bewegte Geschichte dieses Bergdorfes am Rande des Kantons Zürich auf.
Umstrittener Skilift
Die Dorfchronik entstand im Auftrag der Stiftung Pro Sternenberg. Historiker Markus Brühlmeier recherchierte in den Archiven, Journalistin Ursula Eichenberger sprach mit Dorfbewohnerinnen und Dorbewohnern und Fotograf Tom Kawara lieferte Bilder.
Beim sogenannten «Skiliftstreit» zum Beispiel etwa wehrten sich die Sternenberger Bevölkerung und Behörden erfolgreich dagegen, dass ein «Unterländer» 1992 ein Skiliftverbot erwirkt hatte. Der Skilift befand sich auf seinem Land und er wollte diesen verbieten lassen. Nach vielen Schlagzeilen und Briefen von Schülerinnen und Schülern machte der Mann schliesslich einen Rückzieher.
Der Brand im Restaurant «Sternen»
In der Chronik werden verschiedene Bewohnerinnen und Bewohner porträtiert. Zum Beispiel Marianne Brühwiler, die Wirtin des Restaurants «Sternen». Ende 2016 hatte sie mit dem Brand des Restaurants alle ihre Fotos verloren. Fast alle – ein Feuerwehrmann rettete ein Bild ihrer Tochter.
Es ist befreiend zu erzählen. Das war die Vergangenheit, jetzt kommt die Zukunft.
Nun kocht die Wirtin in einem Provisorium, der alte «Sternen» wird wieder aufgebaut. Im kommenden Sommer soll er eröffnet werden.
Das Sittengericht in der Kirche
Historiker Markus Brühlmeier erzählt vom Stolz der Sternenbergerinnen und Sternenberger auf ihre Kirche im höchst gelegenen Dorf im Kanton Zürich. Von ihrer Kirche aus hätten die Sternenberger die anderen Gemeinden überblicken können.
Die Sternenberger sagten jeweils, sie könnten als höchstgelegene Gemeinde über die anderen hinwegschauen.
Brühlmeier erzählt auch vom ehemaligen Sittengericht: Nach dem Gottesdienst wurde in der kleinen Kirche verhandelt, was zu einem «reformierten, sittlichen Leben» gehörte und wie zum Beispiel ein Getreidedieb sanktioniert werden müsse.
Sternenberg liegt im Tösstal auf 875 Metern über Meer. Ende 2014 schloss sich das Dorf mit der Gemeinde Bauma unten im Tösstal zusammen. Die neue Gemeinde heisst seither Bauma.