Zum Inhalt springen

Deponie Tüfentobel Platz für Bauschutt wird knapp

Auf der Deponie Tüfentobel wird die Annahme von sauberem Aushubmaterial auf 60'000 Tonnen pro Jahr reduziert. Grund für diese starke Einschränkung ist ein laufendes Rechtsverfahren zu einem nicht geregelten Auffüllrecht, wie die Stadt St. Gallen am Dienstag mitteilte.

Versäumnis von vor sechzehnt Jahren

«Man hat es 2003 versäumt, mit den Privaten Grundeigentümer der Deponie eine Einigung zu finden, konkret über eine Entschädigung», erklärt der zuständige Stadtrat Peter Jans. Seit fünf Jahren ist die Stadt daran, Einigungen mit den Grundeigentümern zu erzielen. In einem Fall sei das nicht möglich, darum laufe dort ein Enteignungsverfahren.

Bis das geklärt ist, wird die Menge an angeliefertem Aushubmaterial stark beschränkt – auf 60'000 Tonnen. «Wir rechnen damit, dass das Rechtsverfahren noch drei Jahre dauern könnte. Darum haben wir das Restvolumen auf drei Jahre aufgeteilt», so Jans, «Lieber drei Jahre wenig anliefern, als das ganze Restvolumen in einem Jahr aufbrauchen.»

Liefermengen Tüfentobel

Box aufklappen Box zuklappen

Die Menge an Material, welche in der Deponie Tüfentobel angelieferten wurde, variierte in den vergangenen Jahren zwischen 120'000 und 810'000 Tonnen pro Jahr. 2017 waren es knapp 520'000 Tonnen. Den mit Abstand grössten Anteil des Deponieguts bildet sauberer Aushub mit geringem Schadstoffgehalt. Davon dürfen künftig dürfen pro Jahr nur noch 60'000 Tonnen angeliefert werden.

Für die Bauunternehmen bedeutet diese Beschränkung der Liefermengen eine starke Einschränkung «Der Deponieraum im Kanton ist schon jetzt knapp», sagt René Engetschwiler vom St. Galler Baumeisterverband, «Das bedeutet weitere Wege, was ökologisch und ökonomisch schlecht ist.» Die Bauunternehmen müssen auf kleinere Deponien ausweichen.

Der Deponieraum im Kanton ist schon jetzt knapp.
Autor: René Engetschwiler Geschäftsleiter St. Galler Baumeisterverband

Der Kanton St. Gallen sucht seit Jahren vergeblich nach einem Platz für eine Deponie. Das letzte grosse Projekt im Steinachtobel bei St. Gallen ist 2017 gescheitert.

Meistgelesene Artikel