Hans Baumberger nimmt auch mit 75 Jahren noch immer zwei Treppenstufen gleichzeitig. Von Ruhestand kann beim Langenthaler keine Rede sein. Er war der letzte grosse Bierbrauer von Langenthal, bevor die Bierbrauerei in den 1980er-Jahren an die Zürcher Brauerei Hürlimann verkauft wurde.
Danach wechselte Baumberger zur Firmengruppe Glas Trösch, die er als familienexterner Manager 24 Jahre lang leitete. Im Pensionsalter half er mit, die Brau AG Langenthal sowie die Langatun Destillerie zu gründen. Letztere ist im alten Kornhaus Aarwangen zuhause und konnte sich international bereits einen Namen machen.
SRF News: Was fasziniert Sie denn an Whisky?
Hans Baumberger: Mich fasziniert die grosse Vielfalt. Zwei Drittel des Aromas eines Whiskys stammen aus dem Fass, in dem er gelagert wurde. Diese Vielfalt an Aromen ist es, die mich immer wieder fasziniert. Denn man muss wissen, kein Fass, kein Whisky ist gleich.
Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen, in Langenthal eine Whisky-Destillerie zu gründen?
Das war mehr Zufall, denn ich hatte vorher mit Whisky gar nicht mal so viel am Hut. In Langenthal war ich bereits mit dabei, als eine Mikrobrauerei gegründet wurde. Ein paar Jahre später waren Freunde und ich der Ansicht, dass aus dem Ausgangsmaterial, dem Bier, eigentlich auch Whisky gemacht werden könnte. Was im kleinen Rahmen begann entpuppte sich bald einmal als Erfolg.
Die Arbeit gehörte immer zu meinem Leben.
Eigentlich wären Sie mit 75 Jahren längst pensioniert. Warum gehen Sie es im Alter nicht etwas ruhiger an?
Das liegt mir nicht. Die Arbeit gehörte immer zu meinem Leben; angefangen im Familienbetrieb, dann weiter in der Firmenleitung von Glas Trösch. Golf spielen reicht mir nicht, das überlasse ich lieber anderen. Die Destillerie habe ich 2018 in neue Hände übergeben und zurzeit bin ich damit beschäftigt, ein neues Projekt im Bereich KMU auf die Beine zu stellen. Mehr möchte ich dazu aber noch nicht verraten.