64 Jahre ist es her, seit Thun zum letzten (und bisher einzigen) Mal in einem Cupfinal stand. Im strömenden Regen verloren die Berner Oberländer gegen den grossen Favoriten La-Chaux-de-Fonds 1:3. Max Frischkopf spielte vor 25'000 Zuschauerinnen und Zuschauern im alten Wankdorf auf dem linken Flügel.
SRF News: Max Frischkopf, sind Sie nervös wegen Sonntag?
Max Frischkopf: Ein bisschen sicher, ja. Es ist lange her seit dem letzten Mal, da darf man schon ein bisschen nervös sein. Aber man darf den Glauben nicht verlieren, dass sie gewinnen können.
Wir waren nervös und hatten zu viel Respekt.
Wir waren 1955 gegen La-Chaux-de-Fonds auch Aussenseiter. Wir waren nervös und hatten zu viel Respekt. Das könnte am Sonntag auch so sein.
Wie lief dieser Cuptag ab, der Ostermontag 1955?
Es war sehr schön. Wir fuhren mit dem Car nach Bern, sonst fuhren wir immer mit dem Zug. Und auf dem Weg nach Bern – damals gab es noch keine Autobahn – war entlang der ganzen Strecke ganz viel Volk. Das war beeindruckend für die ganze Mannschaft, zu sehen ‹He, die laufen wegen uns nach Bern mit Fahnen, Kind und Kegel›.
Wie war es in der Garderobe, bevor Sie vor 25'000 Fans auf den Rasen traten – schaut man da nochmals in den Spiegel, ob die Frisur sitzt?
So eitel war ich nicht. Ich wusste, wie ich aussehe. Aber man hat vielleicht schon ein bisschen mehr darauf geschaut, dass man nicht zu «verhuschelet» raus ging.
Der Tag war richtig grausig.
Aber man muss eines wissen: Es hat damals vom Morgen bis am Abend geregnet. Der Tag war richtig grausig. Darum hat es mich überrascht, dass es so viele Zuschauer hatte.
Am Sonntag verfolgen Sie den Cupfinal live im Stadion. Wie häufig sind Sie sonst noch an den Spielen des FC Thun?
Praktisch nie. Erstens stiegen die Preise beim Umzug in die Stockhorn-Arena. Im Lachen-Stadion konnten wir älteren Spieler noch gratis an die Spiele. Heute haben sie lieber 5000 Plätze leer, als dass sie jemanden einladen würden. Aber es spielt mir keine Rolle mehr, ich sehe die Spiele ja am Fernsehen. Und ich bin auch nicht mehr so gut auf den Beinen, da hocke ich lieber zuhause, nehme ein Bierchen und schaue den Match.
Das Gespräch führte Matthias Haymoz.