Kaum einer kennt die Zürcher Strassen besser als er. Vilmar Krähenbühl begann seinen Aufstieg beim Stadtzürcher Tiefbauamt 1987 als Projektleiter. Zehn Jahre später war er bereits Mitglied der Geschäftsleitung.
Neben seiner Tätigkeit in der Verwaltung hegte er auch politische Ambitionen. Er sass von 1993 bis 2001 für die SVP im Kantonsrat und trat 1998 als Kandidat für die Stadtratswahlen an. Ende Monat geht Vilmar Krähenbühl in Pension. Als «Regionaljournal»-Wochengast zieht er Bilanz.
SRF News: Wenn Sie mit dem Auto durch «Ihre» Strassen fahren in Zürich, was geht Ihnen durch den Kopf?
Vilmar Krähenbühl: Es ist gut, es ist ein ausgewogenes Verhältnis. Es gibt die Tempo-30-Zonen, die vernünftig sind, die es auch braucht. Es hat die Achsen, die den Verkehr sammeln, ich bin auch Hauptverkehrsadern gefahren. Die Stadt Zürich ist – vor allem natürlich am Sonntag – gut zu befahren.
Gerade die Tempo-30-Zonen sorgen für Ärger, auch mit dem Kanton. Er möchte in dieser Hinsicht mehr zu sagen haben. Was meinen Sie dazu?
Er könnte dies nur in den kantonal- und regional klassierten Strassen, nicht auf den Gemeindestrassen. In den Gemeindestrassen haben wir praktisch überall Tempo 30 umgesetzt, das ist richtig und vernünftig. Ich finde es falsch, dort einen Rückschritt zu machen. Was ich kritisiere, ist der «Flickenteppich» bei den Tempo 30 Zonen. Sie sind plötzlich in einer solchen Zone, ohne es zu realisieren. Da muss sich die Stadt etwas überlegen.
Als Stadtingenieur konnten Sie es eigentlich niemandem recht machen. Die linken Parteien kritisierten die fehlenden Velowege, die rechten Parteien monierten den Abbau von Parkplätzen. Trotzdem werden Sie von rechts und links gelobt und «Goldschatz» genannt. Ihre Erklärung?
Ich weiss es nicht, ich habe aber versucht, mit meinen Leuten zusammen Kompromisse zu finden, mit denen alle zufrieden waren. Das Lob ist mir aber viel wert. Da bedanke ich mich bei den Gemeinderäten.
Das Gespräch führte Fanny Kerstein. Sie finden es in voller Länge im Audiofile.