1949 brach für die Swissair-Piloten das Zeitalter der Langstreckenflüge an. Mit Douglas DC-4-Maschinen überquerten sie den Atlantik. Von Anfang an dabei war Harry Hofmann. Ausgerüstet mit einem Sextanten – einem jener traditionellen Winkelmesser aus der Schifffahrt – sass oder stand der Flugnavigator hinter den beiden Piloten und sorgte dafür, dass sie das Flugzeug sicher ans Ziel brachten.
Im Film «Der letzte Navigator» (zu beziehen unter: www.derletztenavigator.ch) des Zürchers Ueli Meier erklärt Hofmann, wie das im Detail funktionierte:
Bis 1978 flog die Swissair mit Flugnavigatoren, die sich an Sonne, Mond und Sternen orientierten. Mit dem Jumbo-Jet wurden die rund 60 Fachleute bei der Swissair überflüssig. Die Maschine verfügte über elektronische Navigations-Instrumente, die von den Piloten selber bedient wurden.
Harry Hofmann liess sich nicht mehr umschulen und blieb seinem Beruf treu. Hofmann bildete fortan Pilotenanwärter aus. Denn die Astronavigation war weiterhin Teil des theoretischen Prüfungsstoffs.
Harry Hofmann verstarb Ende Februar, wenige Wochen vor seinem 100. Geburtstag. Mit seinem Tod geht viel Wissen und Erfahrung verloren.