Seit 1965 gibt es Laufroboter. Die ersten Modelle wurden in Armeekreisen entwickelt. Sie sollten es den Soldaten ermöglichen, länger zu laufen und schwerere Lasten zu tragen. Heute kennt man die Hightech-Geräte vor allem aus Science-Fiction-Filmen.
Doch nicht nur: Das Schweizerische Paraplegikerzentrum in Nottwil setzt diese sogenannten Exoskelette seit einigen Jahren zu Therapiezwecken ein. Mit Erfolg, wie Physiotherapeutin Anne Katrin Brust sagt: «Es zeigt sich, dass Patientinnen und Patienten durch das Training mit diesen Geräten gute Fortschritte bezüglich Gleichgewicht und Kraft machen.»
Mit dem Rollstuhl sind Sie schneller und wendiger und haben Ihre Hände frei.
Über die Steuerung lässt sich einstellen, wie viel Kraft die Patienten selbst aufbringen müssen, um Schritte zu machen. Aber auch Menschen mit komplett gelähmten Beinen profitieren. «Die Therapie fördert beispielsweise die Durchblutung oder vermindert Spasmen, also Krämpfe, die immer wieder auftreten», so Anne Katrin Brust weiter.
Beschränkte Einsatzmöglichkeiten
So viele Vorteile solche Exoskelette auch bringen, so viele Nachteile und Limiten haben sie. «Da ist zum einen der Preis – je nach Modell kostet ein solches Gerät zwischen 120'000 und 180'000 Franken», sagt Ines Bersch. Sie ist Therapieinstruktorin im Paraplegikerzentrum Nottwil. Ihre Erkenntnisse präsentierte sie am Donnerstag in Luzern vor Fachleuten, an den Trendtagen Gesundheit.
Auch ganz praktische Gründe sprechen laut Ines Bersch dagegen, dass solche Laufroboter allzu schnell Rollstühle ersetzen könnten. «Mit dem Rollstuhl sind Sie schneller und wendiger und haben Ihre Hände frei.» Dennoch glaubt die Expertin, dass bis in fünf oder zehn Jahren in allen Punkten Verbesserungen erzielt werden und Exoskelette salonfähiger werden.