Die Trockenphase dieses Jahr sei aussergewöhnlich, meint auch der Experte Massimiliano Zappa vom Eidgenössischen Institut für Wald Schnee und Landschaft (WSL). Er blickt auf die zwei Monitore vor ihm an seinem Arbeitsplatz, auf dem Statistiken aufblinken: «In gewissen Regionen ist die Periode seit April die trockenste seit Messbeginn vor 150 Jahren.»
Solche Trockenphasen dürften in den nächsten Jahren häufiger vorkommen. Mittelfristig brauche es Anpassungen im Umgang mit dem Wasserverbrauch. Massimiliano Zappa wünscht sich deshalb, dass die Behörden einen Leitfaden entwickeln.
Orientieren könnte man sich dabei an Südafrika, die nach einer Dürreperiode drastische Einschränkungen empfohlen haben. Zappa zählt zwei Beispiele auf:
- Statt fünf Minuten nur noch fünfzehn Sekunden duschen.
- Nur noch einmal pro Tag die Toilette spülen.
Neben diesen Verhaltenshinweisen würden den Behörden genauere Prognosen helfen. Auch in diesem Bereich ist Massimiliano Zappa am WSL aktiv. Heute können Modelle die Trockenheit der nächsten fünf Tage voraussagen. Wenn die verschiedenen Stellen bei Bund, Kanton und Gemeinden zusammenspielen würden, wäre bereits heute eine Prognose von bis zu einem Monat möglich, so Zappa.
Ein Warnsystem für Trockenheit gibt es in der Schweiz jedoch zum Bedauern von Zappa noch nicht. Er hat dafür gemeinsam mit Kollegen eine Informationsplattform zur Früherkennung aufgebaut. Auf einer Internetseite sammelt er sämtliche relevanten Informationen rund um die Dürre.
Dort ist auch zu lesen, dass die aktuelle Trockenperiode noch etwas anhalten dürfte. Massimiliano Zappa rechnet für die nächsten Wochen mit wenig Niederschlag. Erst Ende August dürfte sich die Situation entspannen.
(SRF1, Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)