Erst als Fussballspieler, dann als Fussballtrainer, war Christian Gross in der halben Welt unterwegs. Zuletzt trainierte er knapp vier Jahre lang den saudiarabischen Club Al-Ahli. Nun freut sich der Ur-Höngger auf die Weltmeisterschaft. Der Schweizer Nationalmannschaft traut er viel zu.
SRF: Was trauen Sie der Schweizer Nationalmannschaft zu?
Christian Gross: Ich hoffe, die Schweiz schafft es in die Viertelfinals. Die Schweizer sind sehr routiniert. Sie werden nicht viele Tore kassieren, aber ich frage mich, wer am Ende die Tore schiessen wird. Dafür müssen einige Spieler über sich hinauswachsen.
Wie muss man sich Christian Gross beim WM-Schauen vorstellen? Analysieren sie ständig ein Spiel oder können Sie entspannen?
Ich bin total relaxt. Ich werde mir sicher die Spiele von Saudi-Arabien und der Schweiz ansehen, aber ich muss nicht unbedingt jeden Match sehen. Natürlich hoffe ich auf eine spannende WM – ich wünsche mir viele schöne, spannende Spiele.
Es gibt ein neues Fussballstadionprojekt und ausgerechnet aus ihrem Quartier, aus Höngg, gibt es Widerstand. Bewohner stören sich an den geplanten Türmen, die ihnen die Sicht verstellen. Was sagen Sie dazu?
Von dieser Kritik halte ich nicht viel. Den jungen Fussballspielern hat man ein eigenes Stadion einfach weggenommen. Das geht nicht, die Zürcher Fussballer sollten ein Zuhause haben. Wenn ich heute am Hardturm vorbeifahre, erinnert mich das an ein Amphitheater.
Werden Sie sich aktiv für das neue Stadionprojekt engagieren?
Wenn das Komitee meine Präsenz braucht, dann werde ich mich hinstellen. Die Stadt Zürich braucht ein Fussballstadion für die jungen Menschen, dazu stehe ich zu 100 Prozent.
Zum Schluss: Wer wird Weltmeister?
Ich tippe auf Brasilien.
Das Gespräch führte Hans-Peter Künzi.