Schon die erste Giardina 1997 war ein grosser Erfolg. Was damals gezeigt wurde, lässt sich nicht mit heute vergleichen. «Die Gärten waren etwas bünzliger als heute, aber so war das ganze Leben», hält der Landschaftsarchitekt Eno Enea fest.
In der Ausgabe von 1999 baute Enzo Enea zum ersten Mal einen richtigen Garten in der Messehalle auf. Mit Lavendel, Rosmarin und einer acht Meter hohen Zypresse. Der erste Garten war ein grosser Erfolg. Deshalb habe man immer mehr solche Gärten gebaut, erzählt der Direktor der Giardina, Christoph Kamber.
Heute seien die Schaugärten Publikumsmagnete und das Markenzeichen der Ausstellung. Um sie aufzubauen, wird tonnenweise Erde in die Messehallen gekarrt.
In den 20 Jahren des Bestehens der Giardina habe sich die Wahrnehmung des Gartenraumes stark gewandelt, stellt Enzo Enea fest. Einerseits sind die herausgeputzten Rabatten mehr Wildheit gewichen. Es dürfen auch krumme Bäume wachsen und einheimische Pflanzen wuchern.
Auf der anderen Seite sind viele Gärten inzwischen perfekt durchgestylt und vermitteln ein bestimmtes Lebensgefühl. Das Wort «Lifestyle-Oase» hört der Landschaftsarchitekt Enea aber nicht gerne. Dass viele Menschen viel Geld und Zeit in ihre Gärten investieren, habe vor allem mit den veränderten Lebensumständen zu tun, ist er überzeugt.
Der Lebensraum wird immer enger und kostbarer, gleichzeitig wächst der Wunsch nach mehr Natur, stellt Enzo Enea fest. Das zeigt sich auch in den neuen Trends in der Architektur. Immer mehr werde das Grün von Anfang an eingeplant statt die Bauten nachträglich mit Grün zu dekorieren.