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Die Stadt der Zukunft «Die Technologie muss so sein, dass der Mensch sie steuert»

Intelligentes Wohnen, selbstfahrende Autos, smarte Städte – die Welt wird immer vernetzter. Der Freiburger Informatikprofessor Edy Portmann forscht in diesem Bereich und geht der Frage nach, wie sich Städte in Zukunft entwickeln und wie wichtig dabei künstliche Intelligenz ist.

Edy Portmann

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Der 42-Jährige ist Informatikprofessor am Human-IST Institut der Universität Freiburg, mit Forschungsschwerpunkt Smart City. Zuvor lebte der gebürtige Innerschweizer längere Zeit im Ausland, arbeitete im Silicon Valley und forschte in Singapur. Begonnen hat er seine Berufskarriere mit einer Lehre zum Fahrzeugelektriker.

SRF News: Wie sind Sie denn heute ins Radiostudio gekommen?

Edy Portmann: Ich benutzte ein Tool, welches alle «smart citizens», also alle smarten Bürger benutzen: Google Maps. Das hat mir sogar angezeigt, dass mein Tram drei Minuten Verspätung hat. Ich habe es trotzdem pünktlich geschafft.

Also schon heute ist man im Alltag «smart» unterwegs?

Ja, wir haben viele Technologien, die dem Bürger das Leben erleichtern. Darum geht es bei «Smart Cities», dass wir Internet und Web-Technologien für den Bürger zur Verfügung stellen.

Ich möchte lieber die Chancen sehen.

Neben Google Maps gehört auch Wikipedia dazu, was ich ein sehr gutes Beispiel einer kollektiven Intelligenz finde. Es geht darum, dass wir Bürger uns selber organisieren und unser Wissen dokumentieren können.

Wie wird im Jahr 2040 der smarte Weg zu uns aussehen?

Wir werden viel mehr Informationen aus unserer Umgebung zur Verfügung haben, zum Beispiel auf einer App oder auf einer Brille, auf welcher man Informationen eingeblendet hat, wenn man sich in der Stadt umschaut: Wann kommt das nächste Tram, wohin muss ich gehen, um meinen nächsten Termin zu erwischen. Ich werde sehr viele Informationen aus meinem Umfeld zur Verfügung haben.

Sehen Sie auch eine Gefahr in der Digitalisierung?

Ich sehe die Gefahren ganz deutlich. Ich finde aber, man sollte sich nicht von den Gefahren bremsen lassen. Wir Schweizer haben die Tendenz, dass wir Gefahren zu gross schreiben. Ich möchte lieber die Chancen sehen in dem Ganzen – und nachher die Gefahren adressieren.

Das Gespräch führte Matthias Haymoz.

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