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Direktorin geht in Pension «Man muss reden, damit man gehört wird»

Luitgardis Sonderegger-Müller führte mit viel Engagement seit 2005 die Luzerner Rodteggstiftung.

14 Jahre lang hat sich Luitgardis Sonderegger-Müller als Direktorin der Stiftung Rodtegg für Menschen mit einer körperlichen Behinderung eingesetzt. Dass sie diesen Job übernommen hat, lag nicht unbedingt auf der Hand. Luitgardis Sonderegger ist ausgebildete Lehrerin, war in der Geschäftsleitung der FDP Sursee, beim Logopädie-Verband und wollte in den Kommunikationsbereich wechseln. Dann kam das Angebot der Rodtegg-Stiftung. «Ich hatte einen Bruder, der behindert war, das hat sicher mitgespielt», sagt Luitgardis Sonderegger-Müller gegenüber SRF News.

Stimme erhoben gegen Sparmassnahmen

In all den Jahren hat sich bei der Stiftung Rodtegg vieles verändert. Mehr integrative Förderung und Sparmassnahmen des Kantons Luzern haben ihre Zeit als Direktorin geprägt.

Gegen die Sparmassnahmen des Kantons hat sich Luitgardis Sonderegger-Müller an vorderster Front gewehrt.

Ich sah in meiner Arbeit immer auch das Politische
Autor: Luitgardis Sonderegger Direktorin Stiftung Rodtegg

Es sei wichtig, dass man sich für Menschen mit einer Behinderung einsetze, sie hätten in der Regel nur eine kleine Lobby. Einerseits habe sie als Direktorin eine Offenheit vorgelebt und die Leute eingeladen und aufgezeigt, was die Stiftung macht. «Andererseits muss man seine Stimme auch immer wieder erheben wenn die Politik unvorteilhafte Entscheide fällt.» Man müsse reden, damit man gehört werde, wenn man nichts sage, werde man auch nicht gehört.

Stiftung Rodtegg

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Die Rodtegg Stiftung, im Luzerner Sternmattquartier, ist eine private Stiftung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit körperlicher oder mehrfacher Behinderung. Sie bietet für 240 Personen Schulung, Betreuung, Ausbildung, Arbeit, Therapie und Pflege sowie Wohnmöglichkeiten an.

Einer ihrer letzten Engagements für Luitgardis Sonderegger-Müller als Direktorin der Roddtegg-Stiftung war die Schaffung von sogenannten Beziehungszimmer. Mit diesen Zimmern soll für Menschen mit einer Behinderung mehr Raum für Intimität gesorgt werden.

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