Sonntagabend im Zürcher Zunfthaus zur Waag: Kellner räumen die unbenutzten Weingläser wieder ab. Die Mitglieder der CVP hatten gehofft, hier auf ihren neuen Stadtrat Markus Hungerbühler anzustossen. Doch es kam anders – sogar doppelt anders.
Nicht nur verpasste Hungerbühler den Einzug in die Stadtregierung. Völlig überraschend scheiterte die Partei auch an der Fünf-Prozent-Hürde. Sie verlor ihre sechs Sitze im Stadtparlament und ist nicht mehr im Gemeinderat vertreten. «Damit hat niemand von uns gerechnet», sagte Hungerbühler gegenüber dem «Regionaljournal». Im Stadtrat wollte er den Sitz des zurücktetenden Schul- und Sportvorstehers Gerold Lauber verteidigen.
Wohin die Stimmen gegangen sind, müssen wir noch analysieren.
Eine bittere Pille auch für die langjährige CVP-Fraktionspräsidentin Karin Weyermann. Sie sass seit 2011 im Gemeinderat und hatte rund 40 Prozent ihrer Arbeitszeit in die politische Tätigkeit investiert. Der CVP-Vorstand werde nun an einer ausserordentlichen Sitzung über das weitere Vorgehen beraten. Man sei aber guten Mutes und wolle in vier Jahren wieder zu den Wahlen antreten.
Hungerbühler tritt zurück
Markus Hungerbühler zieht für sich die Konsequenzen aus dem Debakel: Er tritt nach zehn Jahren an der CVP-Spitze als Parteipräsident zurück.