Seit 16 Jahren sind die mobilen Drogentests an Partys fester Bestandteil der Stadtzürcher Jugendberatungsstelle Streetwork. Partybesucher können dort ihre Drogen testen lassen.
Auch an der Street Parade wird Streetwork mit zwei mobilen Labors vertreten sein. Bei ihnen komme jeder vorbei, sagt Mitarbeiter Matthias Humm. Von 18 bis 37, von der Bankerin bis zum Lehrling.
Alle lassen sie die mitgebrachten Drogen testen, meistens Substanzen wie Ecstasy, Kokain, Amphetamine oder auch LSD. Viele dieser Drogen seien mit Streckmitteln verunreinigt, zum Beispiel Wurmpulver. Oder sie seien viel stärker dosiert als gedacht. «Gerade bei Ecstasy beobachten wir seit etwa fünf Jahren immer stärkere Dosierungen.» Humm warnt vor fatalen Folgen wie Dehydration und Überhitzung, trotzdem sei es in der Schweiz nur vereinzelt zu Todesfällen gekommen. Seine Vermutung: Hierzulande ist der Drogenkonsument eher vorsichtig.
Vielleicht sind die Schweizer etwas vernünftiger beim Konsum
Ihre Ratschläge würden denn auch geschätzt und gut angenommen, sagt Humm weiter. Wenn sie zum Beispiel raten, nur eine halbe Tablette zu konsumieren. Oder auf die Substanz zu verzichten, weil sie zu gefährlich ist. «Das erfahren wir tagtäglich. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber grundsätzlich machen wir gute Erfahrungen», so Humm.
Die Drogentests von Streetwork erfolgen anonym und kostenlos. Die Beratungsstelle setzt in jedem Fall auf Selbstverantwortung. Die Substanzen werden nicht konfisziert.