Der Entscheid des Bundes kam für den Baselbieter Kantonsplaner vor zwei Wochen überraschend. Der Bund akzeptiert den Richtplan zwar, allerdings nur unter der Auflage, dass der Kanton überprüft, bei welchen Gemeinden im Baselbiet zu grosse Baulandreserven vorhanden sind und diese dann auszont. Bei den Gemeinden löst bereits diese Ankündigung Ängste aus.
Die Gemeindepräsidentin von Gelterkinden, Christine Mangold, sagt gegenüber der Volksstimme, es könne passieren, dass durch die Umzonungen die kleinen Gemeinden im Oberbaselbiet wirtschaftlich noch schlechter gestellt seien und damit noch stärker auf den Finanzausgleich angewiesen seien. Peter Buser, Gemeindepräsident von Sissach, versteht diese Angst und sagt: «Für kleine Gemeinden sind die Baulandreserven eines der wenigen Mittel um noch zu wachsen und sich für die Zukunft aufzustellen.»
Raumplanungsverband hält Ängste für unberechtigt
Beim Raumplanungsverband Espace Suisse sieht man keine Probleme wegen der drohenden Rückzonungen. Der Direktor des Verbands, Lukas Bühlmann, sagt: «Die Gemeinden haben häufig viel Potential innerhalb des bestehenden Siedlungsgebiets. Das Raumplanungsgesetz sieht vor, dass zuerst die Baulücken dort gefüllt werden, bevor neues Bauland eingezont wird.»
Die Gemeinden seien ökonomisch gesehen meist gar nicht auf diese Baulandreserven angewiesen. Im Gegenteil: «Die Erschliessung und Instandhaltung der Infrastruktur von Neubaugebieten verschlingen meist mehr Geld, als durch den Bevölkerungszuwachs zusätzlich eingenommen wird.»
Bis es zu Auszonungen kommen könnte, wird es mehrere Jahre dauern.
Auch der Baselbieter Kantonsplaner Martin Kolb beschwichtigt die Gemeinden. Derzeit sei man erst daran sich darauf vorzubereiten, diese Bauzonen zu überprüfen. Diese dauere mehrere Jahre, erst dann werde entschieden, ob und wo es allenfalls zu Auszonungen komme.