Per 30. September 2017 hat die EU den Zuckerrüben-Markt gelockert. «Das ist ein Riesenproblem – für die Zuckerverarbeiter und auch für die Produzenten», sagt Markus Ritter, Präsident des Schweizerischen Bauernverbands.
Nicht mehr kostendeckend
Der Zuckerpreis sei zusammengebrochen. «Vor einem Jahr stand er noch bei 600 Franken pro Tonne, mittlerweile sind es 400 Franken», so Ritter. Das sei für die Zuckerrübenproduzenten nicht mehr kostendeckend. «Viele Produzenten sind nicht mehr bereit, für diesen Preis Zuckerrüben zu produzieren.»
Adrian Kramer aus Büchslen im freiburgischen Seeland produziert auf rund 4,5 Hektaren Zuckerrüben. Noch spürt er den Druck nicht direkt, aber er sieht dunkle Wolken aufziehen: «Aber ab diesem Jahr drängen die billigeren Zuckerrüben aus der EU auf den Markt. Das heisst, wir haben weniger Rendite.»
Aufhören wäre schade
Weniger Rendite heisst: Die Produzenten müssen rechnen, ob es sich noch lohnt, weiterhin Zuckerrüben zu produzieren. Auch Adrian Kramer muss sich diese Frage stellen. Aber für ihn ist klar: «Aufhören wäre schade. Denn in der Schweiz haben wir das Know-How für den Zuckerrübenanbau. Und mit zwei Zuckerfabriken auch die nötige Infrastruktur.»