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Ehemaliges Munitionslager Das hält man in Mitholz von der geplanten Räumung

  • Die Bevölkerung von Mitholz muss wegen der Räumung für zehn Jahre wegziehen.
  • Die geplante Räumung wird insbesondere von der Bevölkerung als einschneidend empfunden, so steht es im erschienenen Mitwirkungsbericht.
  • Die Anwohnerinnen und Anwohner erwarten Unterstützung und finanzielle Entschädigung vom Bundesamt für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).

In gut zehn Jahren müssen alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Mitholz wegziehen und für etwa zehn Jahre wegbleiben. In dieser Zeit soll das Munitionslager geräumt werden. Das gab das VBS im Februar bekannt.

Die Anlage Mitholz

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Im 2. Weltkrieg wurde in Mitholz ein unterirdisches militärisches Munitionslager gebaut. 1947 kam es darin zu Explosionen, wobei neun Menschen starben. Explodiert war nur ein Teil der eingelagerten Munition. Die Munition, die nicht explodierte, konnte teilweise geräumt werden.

In der eingestürzten Anlage und im Schuttkegel davor dürften sich nach Schätzungen noch 3500 Bruttotonnen Munition befinden.

Die Anlage wurde zwischen 1974 und 1987 für verschiedene Zwecke genutzt und ausgebaut. Ab 1987 wurde die Anlage durch die Armeeapotheke und als Truppenunterkunft genutzt.

Weil in der Anlage ein Rechenzentrum geplant war, wurde eine neue Risikoanalyse erstellt. Diese geht von einem deutlich höheren Risiko aus, als bisher angenommen. Gefährdet ist die Bevölkerung, die Bahnpassagiere auf der Strecke von Bern ins Wallis, sowie die Verkehrsteilnehmer auf der Strasse nach Kandersteg.

Von Ende Februar bis Ende Mai 2020 hat das VBS eine Mitwirkung zum Konzept der Räumung der Munitionsrückstände aus dem ehemaligen Munitionslager Mitholz durchgeführt. Ein Bericht liegt jetzt vor.

Es dauert zu lange

Verständlicherweise empfinden Mitholz' Einwohner die Räumung als «mittlere, grosse oder sehr grosse Beeinträchtigung der Lebensqualität». Für viele ist laut dem Bericht zudem unverständlich, dass die Räumung zehn Jahre dauert – die lange Dauer stösst auf Kritik.

Sicht auf die Felsabrissstelle nach einer sich 1947 ereigneten Munitionsexplosion in Mitholz
Legende: In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 1947 ereignete sich hier eine Explosion im Munitionslager oberhalb Mitholz. Keystone

Bereits bei einem Evakuierungszeitraum von mehr als einem Jahr würde gut die Hälfte der Antwortenden aus Mitholz wegziehen, bei zehn Jahren sind es mehr als 80 Prozent. Eine Mehrheit der Antwortenden möchte bei einem Wegzug jedoch in der Region bleiben. Vom VBS werden dabei Unterstützung und umfassende finanzielle Entschädigung erwartet.

Im Konzept der Räumung der Munitionsrückstände aus dem ehemaligen Munitionslager Mitholz sind auch Sperrungen des Strassen- oder Schienenverkehrs vorgesehen.

Insbesondere die kantonalen und lokalen Behörden sowie die Tourismuskreise fordern laut Mitwirkungsbericht nachdrücklich, dass die Verkehrsverbindungen ununterbrochen mit der heutigen Kapazität zur Verfügung stehen.

Wie geht es weiter?

Das VBS schreibt, die Ergebnisse der Mitwirkung würden in den Antrag an den Bundesrat einfliessen. Dieser entscheidet voraussichtlich im vierten Quartal 2020 über das weitere Vorgehen.

SRF 4 News, 10.00 Uhr ; 

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