SRF: Sie haben gestern Abend die Auszeichnung «Prix d’honneur» erhalten. Was bedeutet Ihnen der Preis?
Susanne Jauch: Der Preis bedeutet mir sehr viel! Er ehrt einerseits meine ganz persönliche Arbeit, andererseits ist es auch eine Ehrung für meinen Beruf. Damit werden wir Szenenbildner bekannter.
Was ist generell die Aufgabe eines Szenenbildners auf dem Filmset?
Wir sind zuständig für alle Dekors, die im Film zu sehen sind. Wir besorgen neue Teppiche, streichen Wände oder bauen Räume nach. Ich würde sagen: Wir sind für das Visuelle im Bild zuständig.
Sie haben an insgesamt 30 Spielfilmen mitgearbeitet – was waren Ihre Höhepunkte?
Das waren sicher immer diejenigen Schweizer Filme, die im Ausland gedreht wurden. Da muss man sich Schritt für Schritt herantasten. Zum Beispiel müssen wir Mitarbeiter finden, die uns vor Ort helfen. Mein persönliches Highlight in all den Jahren ist sicher Stefan Haupts Film «How About Love». Da habe ich in Thailand ein ganzes burmesisches Flüchtlingscamp nachgebaut. Zu Beginn war da ein leeres Fussballfeld, einen Monat später hatten wir ein Dorf aus dem Boden gestampft, mit zwanzig Bambushäusern. Eine tolle Erfahrung!
Das tönt ganz nach Traumberuf…
Ja, zum Teil. Viele Leute meinen, der Beruf sei vor allem sehr kreativ und ich könne die ganze Zeit hübsche Gegenstände im Brockenhaus zusammensuchen. Aber ganz ehrlich: hinter meiner Arbeit steckt vor allem viel Logistik.