300'000 erwartete Besucherinnen und Besucher, eine Festarena mit 47'000 Plätzen - das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) findet zwar erst im Sommer 2022 statt, doch das Grossereignis wirft schon jetzt seinen Schatten voraus. Die Organisatoren haben am Montag über den Stand der Vorbereitungen informiert. Man sei «auf Kurs», sagte Geschäftsführer Matthias Hubeli, auch wenn noch viel konzeptionelle Hintergrundarbeit zu leisten sei.
Basis der Planung sei das Einverständnis der Landeigentümer im Gebiet Leimen-Hülften, wo das Schwingfest stattfinden soll. Die Verhandlungen mit den sieben betroffenen Landwirten für einen Nutzungsvertrag befänden sich in der Endphase, sagt Hubeli. Ab Herbst 2021 soll das Land den ESAF-Organisatoren zur Verfügung stehen, damit diese die Erschliessung des Festgeländes in Angriff nehmen zu können.
Urs Schneider, selber einer der Bewirtschafter und Präsident des Schwingclubs Pratteln sagt, Probleme habe es kaum gegeben. Allerdings habe man bei der Grösse des Areals gewisse Abstriche machen müssen, konkret bei den Flächen für die Campierer. Platz für rund 12'000 gibt es in Pratteln, weniger als bei anderen ESAF. Dafür sei das übrige Übernachtungsangebot besser, betonten die Organisatoren.
Sperrkorridor unter der Stromleitung
Eine Einzigartigkeit des Pratteler ESAF-Geländes ist die Hochspannungsleitung, die quer durch das Areal zieht. Sicherheits-Chef Marcus Müller konnte den Medien die Lösung präsentieren, die zusammen mit Swissgrip ausgearbeitet worden ist: Ein 28 Meter breiter Sperrkorridor unter der Leitung mit überdeckten Jochs, welche die beiden Festgelände-Hälften verbinden.
Ebenfalls klar ist inzwischen, dass der gesamte Zugverkehr über den Bahnhof Pratteln abgewickelt werden kann - auf einen Einbezug der Bahnhöfe Kaiseraugst und Rheinfelden wurde verzichtet. Die SBB prüften derzeit, welche Infrastrukturmassnahmen in Pratteln noch nötig sind, zum Beispiel eine Verlängerung der Perrons. Allerdings seien nur temporäre Massnahmen geplant, so OK-Präsident und Volkswirtschaftsdirektor Thomas Weber.
Finanzierung noch nicht gesichert
Mit 47'000 Plätzen bietet die Arena, die für das Fest vom 26. bis 28. August 2022 geplant ist, rund 10'000 Plätze weniger als diejenige des ESAF in diesem Sommer in Zug. Man strebe keine neuen Superlative an, sagt OK-Chef und Regierungsrat Thomas Weber. Das Fest soll insgesamt etwas kleiner als die letzten ausfallen.
Die grösste verbleibende Aufgabe ist laut Weber das Sponsoring. Dieses soll die Hälfte des Budgets von rund dreissig Millionen Franken decken. Man sei in Kontakt mit möglichen Sponsoren, konkret sei aber noch nichts. Weber gibt sich allerdings zuversichtlich: «Das Interesse von Sponsoren auf allen Ebenen für das Schwingfest ist gross.»