19. Juni 2019: Ein Mann mietet einen Sportwagen und fährt von Dornach in hohem Tempo Richtung Gempen. Auf seinem Weg überholt er mehrere Fahrzeuge. Kurz nach einer Kurve erfasst er einen Fahrradfahrer. Dieser wird schwer verletzt und liegt mehrere Wochen im Koma.
Der Unfall am Gempen löste unter den Velofahrerinnen und Velofahrern grosse Betroffenheit aus. Diese hält an: «Ich fahre diese Strecke immer und immer wieder. Es hätte gerade so gut auch mich treffen können», sagt einer der Teilnehmer der Protestfahrt.
Mehr Sicherheit auf den Strassen
Schon vor einem Jahr forderten Veloverbände wie Pro Velo beider Basel mehr Sicherheit am Gempen. Der Unfall vor einem Jahr habe gezeigt, dass eine Temporeduktion sowie mehr Polizeikontrollen sinnvoll wären, sagt der Präsident von pro Velo, Roland Chrétien: «Wir haben das Gefühl, dass die Leute vorsichtiger fahren würden, wenn das Tempolimit tiefer liegen würde.»
An der Protestfahrt vom Mittwochabend nahm auch der Verunfallte selbst teil. Mehrere Wochen lag er nach dem Unfall im Koma. Heut geht es ihm besser. Velofahren auf einem Niveau wie zuvor, wird er jedoch nie mehr können.
Behörden warten auf Unfallprotokoll
Zuständig für den Strassenabschnitt am Gempen ist der Kanton Solothurn. Nach dem Unfall haben die zuständigen Behörden Geschwindigkeitsmessungen am Gempen durchgeführt, sagt Thomas Schluep vom Amt für Verkehr und Tiefbau beim Kanton Solothurn.
Mit baulichen Massnahmen ist es kaum möglich, Leute aufzuhalten, die mit 120 Kilometer pro Stunde über den Gempen rasen.
Diese Messungen hätten gezeigt, dass sich nur ein ganz kleiner Teil der Verkehrsteilnehmer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten: «Mit baulichen Massnahmen ist es kaum möglich, Leute aufzuhalten, die mit 120 Kilometer pro Stunde über den Gempen rasen.»
Ob auf die Forderungen der Veloverbände eingegangen wird, darüber entscheidet das Unfallsprotokoll. Jenes liegt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht vor.