Zumindest technisch ist der geplante neue Schaufelraddampfer für Untersee und Rhein auf Kurs. Nach den erfolgreichen Schleppversuchen in der Schiffs-Versuchsanstalt Potsdam ist jetzt das Modell des künftigen Dampfschiffs nun in Schaffhausen eingetroffen. Erstmals wurde es den Mitgliedern des Vereins Pro Dampfer präsentiert. Nun beginnt die Projektierungsphase für das geplante Schiff. Die Aufträge an den Schiffsplaner und an den Antriebsplaner sollen in den nächsten Wochen erteilt werden.
Knackpunkt bleibt das Geld. Mindestens zwölf Millionen Franken kostet das neue Dampfschiff, das CO2-neutral durch Holzpellets angetrieben werden soll. Das Geld muss der Verein – anders als ursprünglich geplant – alleine auftreiben. Die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein ist zwar am Betrieb des Dampfers interessiert, hat aber selbst kein Geld für ein neues Schiff. Von den zwölf Million Franken hat der Verein heute erst eine Million zusammen.
Pro-Dampfer-Präsident Raimund Hipp zeigt sich dennoch optimistisch: «Wir hatten bisher nichts Handfestes, das wir präsentieren konnten. Und dennoch ist es uns gelungen, eine Million Franken zu sammeln bei Kleinaktionären, welche die Idee eines Rheindampfer toll finden. Wenn wir jetzt noch zehn Grossaktionäre überzeugen können, dann haben wir den Betrag zusammen.»
Hier sollen nun auch das Modell und die neuen Visualisierungen des Schiffes helfen. Pro Dampfer appelliert zudem an die Ufergemeinden entlang des Rheins und des Untersees sowie an die Kantone Thurgau und Schaffhausen, sich am Projekt zu beteiligen. Diese würden von einer neuen Touristenattraktion profitieren. Fahren soll der Dampfer ab 2022. Man stehe aber nicht unter Zeitdruck.