Hintergrund: Die Betreuung der schutzsuchenden Frauen im Frauenhaus St. Gallen werde anspruchsvoller. Das schreibt die Institution in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2017. Viele der betreuten Frauen hätten psychische Probleme und könnten sich kaum mehr um ihre eigenen Kinder kümmern. Deshalb werde die Kinderbetreuung wichtiger. Ausserdem hätten die Frauen zum Teil viele Termine: Sie müssen zum Arzt, zur Polizei, zum Anwalt oder zur Staatsanwaltschaft und haben deshalb kaum Zeit für ihre Kinder.
Auswirkungen: Um die Kinder kümmern sich zwei Betreuerinnen. Eine am Morgen, die andere am Nachmittag. Maximal können elf Kinder im Frauenhaus aufgenommen werden, viele davon sind zwischen null und sechs Jahre alt. Eine Kinderbetreuerin genüge da nicht, so Silvia Vetsch, Leiterin des Frauenhauses. Unterstützung bringen Praktikantinnen der Fachhochschule für Soziale Arbeit. Bezahlt werden diese durch Spenden, da der Kanton keine weiteren Stellen bewilligt. Jährlich kosten zwei Praktikantinnen 40'000 Franken, nächstes Jahr sollen es drei Stellen sein. Das Frauenhaus rechnet dann mit Kosten von 66'000 Franken. Das Frauenhaus beantragt nächstes Jahr beim Kanton erneut eine Praktikumsstelle im normalen Budget.