Nach bestandener Führerprüfung haben Neulenker in der Schweiz drei Jahre Zeit die vorgeschriebenen Zusatzkurse zu besuchen. Erst dann wird aus dem provisorischen der definitive Führerschein.
In den Kantonen Aargau, Bern, Zürich und Neuenburg geschieht dies automatisch. Die Strassenverkehrsämter wissen, wenn jemand die Kurse abgeschlossen hat, und stellen den definitiven Fahrausweis unbürokratisch zu.
«Kompliziert», «Schikane»
Anders im Kanton Solothurn. Hier sei das Verfahren «kompliziert, unnötig und kundenunfreundlich», kritisierte CVP-Kantonsrätin Marie-Theres Widmer in einem Vorstoss.
Widmers Kritik wurde am Mittwoch im Parlament von sämtlichen Politikern geteilt. Das Solothurner System sei eine «Schikane», meinte etwa SP-Kantonsrätin Mara Moser.
Es geht auch ohne Formular
Wollen Solothurner Neo-Autofahrer ihren Ausweis auf Probe in einen definitiven umwandeln lassen, müssen sie heute ein Gesuch stellen.
Einreichen können sie das Formular aber frühestens einen Monat vor Ablauf der dreijährigen Frist. Falls sie es vergessen und drei Monate nach dieser Frist immer noch mit dem provisorischen Ausweis herumfahren, droht ihnen ein Strafverfahren wegen «Fahren ohne gültigen Ausweis», was wiederum einen Papierkrieg auslöst.
Nun wird es einfacher. Das Parlament hat der Regierung einstimmig den Auftrag erteilt, den definitiven Führerausweis künftig automatisch auszustellen – so wie man das im Aargau bereits macht.