- Das KSA hat seine Bewerbung um einen Leistungsauftrag in der Herzchirurgie zurückgezogen.
- Das Kantonsspital und die Hirslanden Klinik arbeiten in diesem Bereich weiterhin zusammen, heisst es in einer Mitteilung des Kantons.
- Damit kommt es im Streit um die Herzchirugie zu einer Wende.
Im September letzten Jahres kündigte das Kantonsspital Aarau an, eine eigene Herzchirurgie aufbauen zu wollen. Das KSA bewarb sich beim Kanton um den entsprechenden Leistungsauftrag und überraschte damit die Hirslanden Klinik in Aarau, mit der es seit einigen Jahren bei der Herzchirurgie kooperiert. Die private Klinik vermeldete daraufhin, sie wolle den Leistungsauftrag nicht kampflos aufgeben.
Aussprache mit Kanton
Nun ist der Kampf entschieden. Das Kantonsspital hat seine Bewerbung zurückgezogen, teilt das kantonale Gesundheitsdepartement mit. «Aufgrund der beschränkten Fallzahl im Bereich der Herzchirurgie war für uns klar, dass wir die Leistungsaufträge nur einem Spital im Kanton Aargau zuteilen können», lässt sich Departementsvorsteherin Franziska Roth zitieren.
Deshalb habe das Departement die Parteien zu einer Aussprache eingeladen. Diese hätte dazu geführt, dass sich KSA und Hirslanden für eine weitere Zusammenarbeit in der Herzchirurgie entschieden hätten.
«Manchmal muss man einen Schritt vorwärts gehen, wenn man etwas erreichen will.»
Tatsächlich sei der Druck aus der Politik verantwortlich für den Rückzieher, bestätigt Robert Rhiner, Direktor des Kantonsspital Aarau. «Der Kanton wollte nur einen Leistungsauftrag vergeben, ausserdem gab es verschiedene Vorstösse im Kantonsparlament, die in die gleiche Richtung gingen.»
Das Kantonsspital wollte mit einer eigenen Herzchirurgie die Operationssäle besser auslasten und den betriebswirtschaftlichen Ertrag wesentlich steigern. Im KSA ist die Kardiologie angesiedelt, Operationen nimmt hingegen nur die Hirslanden Klinik in Aarau vor.
Die Bewerbung für die Herzchirurgie hat in der Aargauer Politik viel Staub aufgewirbelt, es gab viel Kritik am KSA. Trotzdem sei die Bewerbung kein Fehler gewesen, so Rhiner heute: «Manchmal muss man einen Schritt vorwärts gehen, wenn man etwas erreichen will.»