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Einsiedelei Verenaschlucht «Es ist für mich ein sehr schöner Platz»

Nach 100 Tagen als Einsiedler in der Verenaschlucht bei Solothurn hat Michael Daum eine erste Bilanz gezogen. Er sei herzlich empfangen worden, so der 56-jährige Deutsche. Die Einsiedelei soll wieder zum Ort der Ruhe werden.

Bei seinem ersten Auftritt vor den Medien seit seinem Einzug in die Klause zeigte sich der Michael Daum erfreut darüber, wie freundlich und wohlwollend er als Einsiedler aufgenommen worden sei.

Manchmal hält einfach jemand an und sagt, es ist schön, dass Sie da sind.
Autor: Michael Daum Einsiedler

Seit rund 4 Monaten lebt der 56-jährige Deutsche nun als Einsiedler in der Verenaschlucht bei Solothurn. Er sei in der Schlucht angekommen und verbinde sich mit diesem Ort, sagte Einsiedler Michael den Medien. Zu seinen Aufgaben gehören auch Hauswarts-Arbeiten in der Einsiedelei. Er muss die Kapelle St. Verena um 10 Uhr öffnen und um 17 Uhr wieder schliessen.

«Ich bin ein Einsiedler, der für die Menschen da ist. Ich trage mein Herz auf der Zunge», sagte er über sich: «Ich bin kein Seelsorger, kein Pfarrer und kein Mönch. Ich bin einfach für die Menschen da.»

In der Schlucht soll Ruhe einkehren

Vorgeschichte

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Im März 2016 hatte Schwester Benedikta nach etwas mehr als eineinhalb Jahren Tätigkeit den speziellen Job gekündigt . Ihr war der Rummel um ihre Person zu viel. Die Bernerin war aus über 100 Bewerbungen aus dem In- und Ausland ausgewählt worden.

Es sei ihm wichtig, dass die Einsiedelei als Ort der Stille gewahrt werde. «Die Menschen suchen dies.» Sich selbst nimmt er nicht zu wichtig. Die Besucher suchten nicht ihn, sondern die Schlucht, die Kapelle und die Natur, betonte er.

Die Bürgergemeinde Solothurn hatte den 56-Jährigen im vergangenen September als neuen Einsiedler gewählt . Der Einsiedler aus Deutschland hatte seinen Dienst als Polizist 1984 wegen eines Unfalls quittieren müssen. Er orientierte sich beruflich neu, studierte katholische Theologie, pädagogische Psychologie und besuchte eine Heilpraktikerschule.

«Wir sind sehr zufrieden mit ihm», sagte Sergio Wyniger, Bürgergemeindepräsident Solothurn. Der neue Einsiedler soll nach dem grossen Rummel in den letzten Jahren endlich wieder Ruhe und auch ein Stück Ordnung in die Verenaschlucht bringen.

Lange Einsiedler-Tradition

Die Einsiedelei St. Verena gehört zu den touristischen Attraktionen der Stadt Solothurn. Sie ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung und steht unter Denkmalschutz. Durch die Verenaschlucht führt ein lauschiger Spazierweg inmitten von Bäumen und entlang eines Baches. Die Schlucht ist ein kantonales Naturschutzgebiet.

Die Geschichte der Einsiedelei reicht zurück ins Jahr 300. Aus dem Jahr 1442 datiert eine erste Notiz über einen Waldbruder, der in der Einsiedelei lebte.

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