50 Kinder schwärmen durch die Turnhalle im Zürcher Schulhaus Heumatt, am Boden liegen Instrumente. Die älteren Kinder besitzen Originalinstrumente, die jüngeren Kinder nicht: Sie spielen auf Papierinstrumenten. Geigen, Kontrabässe – alle aus Papier, in den buntesten Farben, mit Glitzersternen und Federn.
Anna und Elea haben Geigen gebastelt, klemmen diese unters Kinn, streichen mit dem Holzstab über die Wollsaiten. Sie spielen Beethoven oder besser gesagt: Sie singen Beethoven und trainieren dazu auf den Papierinstrumenten Takt und Haltung. Training für das grosse Abschlusskonzert, für das die Kinder dann richtige Instrumente erhalten.
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Bild 1 von 7. Wie in einem richtigen Orchester sind die Kinder in der Turnhalle des Schulhauses Heumatt aufgereiht. Bildquelle: ZVG Samuel Schalch.
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Bild 2 von 7. Die Kinder hören gespannt zu, was ihnen die Musiklehrerinnen und -lehrer beibringen. Bildquelle: ZVG Samuel Schalch.
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Bild 3 von 7. Grundlage ist einerseits ein gutes Rhythmusgefühl... Bildquelle: ZVG Samuel Schalch.
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Bild 4 von 7. ...und die richtige Haltung des Instruments. Bildquelle: ZVG Samuel Schalch.
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Bild 5 von 7. So lernen die Kinder spielend die wichtigsten Grundlagen auf ihren selbst gebastelten Papierinstrumenten. Bildquelle: ZVG Samuel Schalch.
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Bild 6 von 7. Nicht nur Geigen, auch Blasinstrumente werden in der Anfangsphase selbst gebaut. Bildquelle: ZVG Samuel Schalch.
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Bild 7 von 7. Ziel der Kinder ist ein Abschlusskonzert, an dem die dann richtige Instrumente erhalten. Bildquelle: ZVG Samuel Schalch.
Von empfindlichen Geräten und respektvollem Umgang
Ivana Cirrincione leitet dieses Musikschulprojekt «SuperStart». Sie sagt: «Die Kinder wissen im frühen Alter noch nicht, wie empfindlich und wertvoll klassische Instrumente sind. Daher lassen wir sie zu Beginn auf Papierinstrumenten spielen.» Einzigartig ist bei diesem Projekt allerdings, dass mit den Kindern von Anfang an sinfonische Musik einstudiert wird. «Später erhalten die Kinder dann die richtigen Instrumente. Sie wissen dann schon, wie mit ihnen umzugehen ist und es gibt weniger kaputte Instrumente wie früher», schmunzelt Cirrincione.
Schon bald spielen diese Kinder nicht mehr auf Papierinstrumenten. Von diesem Musikprojekt ist nämlich ein nahtloser Wechsel ins richtige Orchester von Superar möglich. Und wer weiss, wieweit der Weg dann noch geht. Vielleicht bis in die Tonhalle oder ins KKL in Luzern.