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Eiskunstlauf Paarlauf Nach zwei Schicksalsschlägen: «Jetzt umso mehr»

Von Stürzen hat sich die 23-jährige Ioulia Chtchetinina noch nie beeindrucken lassen. Die Aargauerin mit russischen Wurzeln wechselte vor vier Jahren vom Einzel- zum Paarlauf und konnte sich innert kurzer Zeit für grosse internationale Meisterschaften qualifizieren. 2018 wurde für Ioulia Chtchetinina aber zu einer Bewährungsprobe: Sie trennte sich nicht nur von ihrem Trainingspartner, sondern verlor im Dezember auch unerwartet ihren langjährigen Trainer durch einen Herzinfarkt.

Nun will die Paarläuferin mit einem neuen Trainigspartner wieder durchstarten. Wer es ist, will sie aber noch nicht sagen.

SRF: Sie trainieren in Budapest mit einem neuen Partner. Wie funktioniert das gemeinsame Training bis jetzt?

Ioulia Chtchetinina: Bis jetzt funktioniert es sehr gut. Wir haben beide ein gutes Gefül, ich auf jeden Fall. Wir haben im November bereits vier Tage zusammen trainiert. Nun haben wir entschieden, über eine längere Zeit gemeinsam zu laufen und dann eine definitive Entscheidung zu treffen.

Sie haben sich im Herbst von Ihrem Trainigspartner getrennt. Im Dezember ist ganz unerwartet ihr Trainer, Jean-François Ballester an einem Herzinfarkt verstorben. Er trainierte auch die amtierenden Olympiasieger im Paarlaufen. Ein schwerer Schicksalsschlag für Sie?

Es ist immer noch sehr schwierig. Er starb an einem Sonntag. Am Montag war ich auf dem Eis, als uns die Nachricht erreichte. Ich konnte es gar nicht glauben und habe es immer noch nicht ganz realisiert. Er war nicht nur Trainer, sondern auch ein Mentor, ein Vorbild, eine Insiration. Er brachte mir sehr viel auf und neben dem Eis bei und hat mich verändert, mein Leben verändert.

Dachten Sie dabei manchmal, aufzuhören ?

Nein. Ich hatte im November die ersten kurzen Tests mit dem neuen Partner. Und Jean-François Ballester unterstützte dieses Projekt. Wir hatten geplant, jetzt im Januar das zweite lange Probetraining in La-Chaux-de-Fonds zu machen; das ist nun leider nicht mehr möglich. Aber er fand es ein gutes Projekt und deshalb entschied ich: Jetzt umso mehr.

Was sind Ihre nächsten Ziele?

Zunächst ein gutes Grundniveau zeigen und sich im nächsten Jahr für die Europa- und für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Ein grosser Traum in den nächsten drei Jahren sind die Olympischen Spiele 2022. Aber drei Jahre im Sport sind viel, man kann sich jederzeit verletzen. Aber die Olympiade wäre ein Traum, den ich mir sehr gerne erfüllen würde.

Das Gespräch führte Antoinette Gloor.

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