Der Zürcher Stadtverband für Sport (ZSS) vertritt die Interessen von mehr als 400 Vereinen. Und er tut dies dezidiert im Vorfeld der Abstimmung über ein Fussballstadion auf dem Hardturm.
Verbandspräsident Heinz Haas redet nicht um den heissen Brei: «Es sind viele Emotionen im Spiel und es ist auch Nervosität spürbar. Daher finde ich es richtig, dass sich die Sportlobby zu Wort meldet.»
20'000 Franken für Kampagne – aber nicht auf städtischen Anlagen
Der ZSS investiert bei einem Gesamtbudget von 300'000 Franken einen Betrag von rund 20'000 Franken, um für ein Ja in der Stadionabstimmung zu werben. Es wurden Flyer und Plakate an die Mitglieder verschickt mit der Aufforderung, diese zu verteilen und aufzuhängen.
In Höngg, wo die Abstimmung besonders diskutiert wird, weil sich ein Komitee aus dem Quartier gegen die Hochhäuser engagiert, setzte ein Funktioniär des Fussballclubs SV Höngg diesen Aufruf um. Und platzierte ein Plakat auf der Sportanlage.
Nun wurde das Plakat jedoch wieder entfernt – auf Geheiss des städtischen Sportamts. Denn: «Politische Werbung ist untersagt auf städtischen Sportanlagen», erklärt die Mediensprecherin Manuela Schläpfer.
Verständnis ja, aber keine Bewilligung
«Wir werden die Vereine noch einmal darauf hinweisen, dass solche Plakate nicht erlaubt sind», so Schläpfer weiter. Auch wenn sie ein gewisses Verständnis hat für die Sportvereine. Sie finde es gut, dass sich der Verband für seine Interessen einsetzt, also auch fürs Stadion. Aber halt nicht auf städtischem Gebiet.
Beim ZSS akzeptiert man diese Haltung, ist jedoch nicht ganz glücklich: «Die Stadträte exponieren sich selber persönlich im Abstimmungskampf. Dass man jetzt so viel Aufhebens macht um die Plakate, finde ich unverständlich», so der Präsident Heinz Haas.
Die Abstimmung über das privat finanzierte Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal findet am 25. November statt.