Die Geschichte der Solothurner Curling-Halle in Nennigkofen ist am Samstag zu Ende gegangen. 45 Jahre lang war sie das Zuhause von vier Solothurner Curling-Clubs. Nun galt es, Abschied zu nehmen. Ein schwieriger Moment für Jürg Gnägi, den Präsidenten der Hallen-Genossenschaft.
SRF: 45 Jahre lang war Nennigkofen quasi das Zentrum des Solothurner Curling-Sports. Nun ging diese Ära mit einem Turnier und einem Abschlussfest zu Ende. Sie haben zum letzten Mal das Licht gelöscht und die Halle geschlossen. Wie hat sich das angefühlt?
Jürg Gnägi: Es fühlte sich wehmütig an. Als ich den Schalter an der Kälteanlage gedreht habe, musste ich schon ein paar Mal durchatmen. Der Schritt war absehbar, aber die Emotionen waren schon sehr gross.
Sie waren selber rund 25 Jahre ein Teil dieser Curling-Gemeinschaft in Nennigkofen. Als Sie am Samstag mit den Vereinskollegen zurückgeschaut haben, was war noch besonders präsent?
Es gibt sehr viele Erinnerungen, die bleiben. Wir durften viele Erfolge feiern, sei es im Bereich Junioren, bei der Elite, den Senioren oder den Veteranen, überall haben Solothurner Curler ihre Spuren hinterlassen. Das ist sehr erfreulich und macht auch ein bisschen stolz.
Die Curling-Halle wurde an die Kirschblüten-Gemeinschaft verkauft. Der ehemalige Besitzer der Halle hatte die Halle aber auch den Curlern zum Kauf angeboten. Warum hat das nicht geklappt?
Es war kurz gesagt eine Frage der Finanzen. Curling ist nicht sehr verbreitet, eher eine Randsportart. Zudem ist Nennigkofen nicht der ideale Standort für eine Sporthalle. So eine Halle müsste eher in einem Zentrum und nicht so auf dem Land sein, so lässt sich diese Halle auch nicht gut weiterführen.
Bis jetzt hatten vier Solothurner Curlingvereine ihr Zuhause in Nennigkofen, nun schliesst die Halle. Diejenigen Curler, die aktiv bleiben wollen, weichen in die Halle in Biel aus. Was ändert sich dadurch?
Wir werden künftig in Biel curlen, bleiben aber unter einem Solothurner Clubdach zusammen. So viel ändert sich also gar nicht, ausser dass wir unser Trainingscamp nun in Biel errichten. Es könnte sportlich sogar eine Chance sein. In Biel ist die Infrastruktur einiges besser, es soll dort das beste Eis der Schweiz geben. Das könnte eventuell mithelfen, weitere Erfolge zu ermöglichen oder den Nachwuchs zu motivieren.
Das Gespräch führte Stefan Brand