Wo drückt der Schuh? Was könnte man in der Gemeinde Dottikon verbessern? Das wollte der Gemeinderat von der Bevölkerung wissen und organisierte dazu eine Zukunftswerkstatt. Anders als bei der ersten Ausgabe vor zehn Jahren ist das Interesse heute klein. Der Workshop «Dottikon update 2.0» wurde abgesagt. Eine Enttäuschung für Vize-Gemeindeammann Franz Lötscher.
SRF News: Weshalb wollte der Gemeinderat Dottikon eine Zukunftswerkstatt durchführen?
Es gibt ein Dauerthema in Dottikon: Der viele Durchgangsverkehr. Daneben gibt es keine brennenden Themen. Wir wollen aber die Bau- und Nutzungsordnung überarbeiten. Und da hätten wir gerne die Bevölkerung miteinbezogen.
Nun wurde die Zukunftswerkstatt abgesagt. Es gab zu wenig Anmeldungen. Haben Sie eine Erklärung dafür?
Es wurde zum Beispiel genannt, dass die Zeit zu kurz gewesen sei, um Leute zu motivieren, mitzumachen. Man hat auch gehört, dass die Nachhaltigkeit der ersten Ausgabe nicht so gross war. Wobei wir aufzeigen konnten, dass diese doch eine Wirkung hatte. Vielleicht liegt es auch daran, dass es in Dottikon keine grossen Unzufriedenheiten gibt.
Das heisst: Wenn nichts unter den Nägeln brennt, ist das Bedürfnis, sich zu engagieren, weniger gross. Man müsste auch einen Teil seiner Freizeit geben.
Das glaube ich auch. Meiner Meinung nach hat es auch etwas mit dem Zeitgeist zu tun. Das Engagement ist nicht mehr so gross wie vor ein paar Jahren.
Sind Sie fest enttäuscht?
Ja. Es wäre eine Plattform gewesen, die ich vom ersten Mal in sehr guter Erinnerung habe. Nicht nur, was daraus entstanden ist, sondern auch die Atmosphäre, der Geist, das Miteinander. Ich erinnere mich an eine Arbeitsgruppe, in der Jugendliche mit 80-Jährigen extrem gute Diskussionen führten. Das war für mich wertvoll. Ich bedaure, dass wir es nun nicht geschafft haben.
Das Gespräch führte Wilma Hahn.